An seiner Sitzung vom 7. Dezember 2022 liess sich der Vorstand der Schweizer Milchproduzenten über die Klimastrategie des Bundesrates, die Revision des Lebensmittelrechts und über die landwirtschaftliche Berufsbildungsreform informieren. Die vom BLV vorgeschlagene Streichung der maximalen Lagerdauer der Milch auf dem Hof lehnt der Vorstand ab. Schweizer Milch ist qualitativ top und deren Frische muss immer garantiert sein.

Die Revision der Grundbildung erachtet der Vorstand als sehr wichtig. Die SMP wird sich dabei weiter einbringen. Bei der Klimastrategie des Bundes erwartet der Vorstand eine öffentliche Anhörung/Vernehmlassung. Weiter wählte der Vorstand neu Sabrina Schlegel, Miriam Richter und Frédéric Métrailler in das Fachgremium Marketing von Swissmilk.



Wir lassen uns die Frische der Schweizer Milch nicht nehmen

Der Vorstand der SMP bereinigte wichtige Positionen der Stellungnahme zu den Änderungen von Verordnungen des Lebensmittelrechtes. Drei Punkte sind dem Vorstand besonders wichtig. Erstens müssen in der Milchprüfung nun alle Akteure der Branche ihre Verantwortung, insbesondere auch in der Finanzierung der Restkosten, wie vertraglich abgemacht, übernehmen. Zweitens bestehen die Milchproduzenten darauf, dass pflanzliche Imitate nebst der korrekten Bezeichnung auch bezüglich ihrer Proteinbewertung korrekt und transparent deklariert werden. Ansonsten werden die Konsument:innen getäuscht und echte Milchprodukte benachteiligt. Und Drittens stand deutlich im Zentrum, dass Schweizer Milch sich neben der hygienischen Qualität auch durch ihre Frische auszeichnet. Wenn die maximale Lagerzeit der Milch auf dem Hof von 48 Stunden aufgehoben wird, wird der Schweizer Milch ein Verkaufsargument genommen. Zudem hätte das enorme Auswirkungen auf die Investitionen auf den Milchproduktionsbetrieben. Zwar könnten mit der Milchsammlung alle drei Tage Transportkilometer reduziert werden, es fallen aber auf den Betrieben höhere Kühlkosten und Kosten wegen zusätzlichen Beanstandungen bei der Milchprüfung an.

Ausbildungsbetriebe nicht bestrafen

Gut ausgebildete Berufsleute sind in der Milchproduktion die unverzichtbare Grundlage. Aus diesem Grund ist die Förderung der richtigen Bildungsangebote seit langem ein strategischer Schwerpunkt für die Schweizer Milchproduzenten. Der SMP-Vorstand ist sich basierend auf der Präsentation von Frau Sieghart, Geschäftsführerin agriprof, einig, dass die Reform mit 3 Jahren für alle mit Spezialisierung und durch ein Zusatzjahr für eine allfällige Zweitspezialisierung, ein guter Weg ist. Dem Vorstand ist es aber ein Anliegen, dass bei der Festlegung der zusätzlich notwendigen, überbetrieblichen Kurse und der generellen Schultage, die Ausbildungsbetriebe nicht vergessen werden. Der Aufwand für diese Betriebe muss im Lot bleiben.

Die Praxis beim Klima einbeziehen

Der Bundesrat beauftragte die Bundesämter BLV, BLW und BAFU mit der Ausarbeitung der Klimastrategie des Bundes zur Erreichung der Ziele im Pariser Klimaabkommen. Der SMP-Vorstand liess sich zu den angedachten Inhalten informieren. Klimaschutz ist für alle ein wichtiges Anliegen. Für den Vorstand ist es aber zentral, dass die Mehrwerte der Schweizer Milch dabei richtig berücksichtigt werden müssen. Ansonsten droht erneut, dass die Nutztierhaltung für Umweltwirkungen verantwortlich gemacht wird, die sie gar nicht verantwortet. Darum erwarten die Schweizer Milchproduzenten, dass aufgrund der Vorschläge eine öffentliche Anhörung/Vernehmlassung durchgeführt wird. Grundsätzlich muss zwischen fossilem und nicht-fossilem CO2 unterschieden werden.

Fachgremium Marketing

Im Fachgremium Marketing, dem strategisch begleitenden Gremium für die Marketingabteilung, gab es einige Rücktritte. Um die fachliche Expertise zu komplettieren, ernannte der Vorstand neu die folgenden Personen zu neuen Mitglieder des Fachgremiums Marketing: Sabrina Schlegel (Präsidentin Mittellandmilch), Miriam Richter (Leiterin Marketing Schweiz bei Emmi AG) und Frédéric Métrailler (CEO Cremo).

 

Quelle: Schweizer Milchproduzenten
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