Das Jahr 2024 bleibt spannend für die Gastroszene und die Konsumenten. Die Schonung der Umwelt und ihrer Ressourcen wird immer wichtiger. Wir stellen die Trends vor.

  • Trend 1 Plant-Based Food: Pflanzliche Ernährung aus gesundheitlichen und ethischen Gründen.
  • Trend 2 Carneficionados: Hochwertiges Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren.
  • Trend 3 Lokal, glokal, brutal & exotisch: Lokale Herkunft, hohe Qualität. Saisonale Lebensmittel. Brutal heisst hier unverfälschte, authentisch exotische Gerichte.
  • Trend 4 Female Connoisseurs: Der Einfluss der Frauen in der Gastronomiebranche wird immer grösser.
  • Trend 5 Re-Use Food: Kochen aus Resten und “Gemüseabfall”.
  • Trend 6 Zero Waste: Lebensmittel werden gerettet und verwertet.
  • Trend 7 Circular Food: Lebensmittelreste werden nicht weggeworfen, sondern zur Züchtung von Insekten genutzt, die wiederum als Tierfutter dienen.
  • Trend 8 Regenerative Food: Lebensmittel aus ökologischen Landwirtschaftssystemen, die den Kohlenstoff im Boden binden, Wasser reinigen und die Luft verbessern können.

Die Lebensmittelproduktion muss immer mehr zur Kreislaufwirtschaft werden. (Bild: metamorworks – shutterstock.com)

Was ist Circular Food?

Die Bedeutung nachhaltiger Lebensmittelproduktion wird in Zeiten des Klimawandels und der Umweltverschmutzung immer wichtiger. Das Konzept “Circular Food” oder auch “Kreislauf-Lebensmittel” bietet einen Lösungsansatz. Damit wird nicht nur die Umweltbelastung reduziert, sondern der Trend führ auch zu gesünderen und ethischeren Ernährungsgewohnheiten.

Beim Circular Food wird die eine Lebensmittelproduktion gewünscht, bei der der gesamte Lebenszyklus von Lebensmitteln mit ein bezogen wird. Das Ziel ist es, einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen, in dem Abfälle minimiert, Ressourcen effizient genutzt und Umweltauswirkungen reduziert werden. Dieser Ansatz erstreckt sich über die gesamte Lebensmittelversorgungskette, von der Produktion und Verarbeitung bis hin zur Verbraucherentsorgung.

Die Prinzipien von Circular Food:

  • Abfallvermeidung: Circular Food zielt darauf ab, Abfälle zu minimieren, indem Lebensmittelproduzenten innovative Methoden zur Verwertung von Nebenprodukten finden. Dies kann die Verwendung von Lebensmittelresten für Tierfutter oder Düngemittel einschliessen.
  • Kreislaufwirtschaftliche Landwirtschaft: Landwirte können Kreislaufwirtschaftspraktiken einführen, indem sie beispielsweise organische Abfälle kompostieren, um den Boden zu verbessern, oder regenerative Landwirtschaftsmethoden anwenden, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
  • Verpackungsoptimierung: Circular Food berücksichtigt auch die nachhaltige Verpackung von Lebensmitteln. Die Entwicklung von biologisch abbaubaren Verpackungsmaterialien oder das Wiederverwenden von Verpackungen sind wichtige Aspekte dieses Konzepts.
  • Lokale Produktion und Konsum: Die Förderung von lokal produzierten Lebensmitteln trägt zur Reduzierung von Transportemissionen bei. Circular Food legt Wert darauf, dass Lebensmittel so lokal wie möglich angebaut und konsumiert werden, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.

Gemüseabfälle sind vielseitig nutzbar (Bild: Graham Corney – shutterstock.com)

Vorteile von Circular Food:

Umweltschutz: Durch die Reduzierung von Abfällen, die effiziente Nutzung von Ressourcen und die Begrenzung von Emissionen trägt Circular Food wesentlich zum Umweltschutz bei.

Wirtschaftliche Vorteile: Circular Food kann wirtschaftliche Vorteile für Bauern und lokale Gemeinschaften bringen, indem es die Effizienz steigert und gleichzeitig neue Geschäftsmöglichkeiten schafft.

Gesündere Ernährung: Durch den Fokus auf nachhaltige Anbaumethoden und den Verzicht auf schädliche Chemikalien kann Circular Food zu einer gesünderen Ernährung beitragen.

Was ist Re-Use-Food?

Lebensmittelverschwendung ist in der heutigen Zeit ein ernsthaftes Problem. Das Konzept “Re-Use-Food” bekämpft die Verschwendung. Es sollen kreative Wege gefunden werden, abgelaufene Lebensmittel sowie Gemüseabfälle noch zu nutzen.

Praktiken des Re-Use-Food:

  • Resteverwertung: Re-Use-Food ermutigt dazu, Reste von Mahlzeiten nicht einfach zu entsorgen, sondern kreativ zu neuen Gerichten zu verarbeiten. Beispielsweise können Gemüsereste zu einer leckeren Suppe oder einem Auflauf verarbeitet werden.
  • Konservierungstechniken: Das Einmachen, Fermentieren oder Trocknen von überschüssigen Lebensmitteln sind bewährte Methoden des Re-Use-Food. Durch diese Techniken können Lebensmittel länger haltbar gemacht und für zukünftige Mahlzeiten verwendet werden.
  • Verwertung von Überproduktion: Landwirte und Lebensmittelproduzenten können überschüssige Produkte, die nicht den ästhetischen Standards des Marktes entsprechen, für die Herstellung von Lebensmitteln nutzen, anstatt sie wegzuwerfen. Dies fördert eine nachhaltigere Landwirtschaft und reduziert Lebensmittelabfälle.

Auch krumm gewachsene Gemüse und solche mit Fehlern sollen in Zukunft verwertet werden. (Bild: Fuzull Hanum – shutterstock.com)

Vorteile des Re-Use-Food:

Lebensmittelverschwendung reduzieren: Der offensichtlichste Vorteil von Re-Use-Food ist die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Durch kreative Anwendung von Resten und die Nutzung von Überproduktion werden Ressourcen effizienter genutzt.

Kosteneffizienz: Re-Use-Food kann auch zu Kosteneinsparungen führen, da bereits vorhandene Lebensmittelbestände genutzt werden, anstatt neue Produkte zu kaufen.

Nachhaltigkeit fördern: Die Praxis des Re-Use-Food ist ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Sie trägt dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und den Verbrauch von Ressourcen zu minimieren.

Was ist Regenerative Food?

Regenerative Food stellt die nachhaltige Revolution in der Lebensmittelproduktion dar.  Der Ansatz setzt nicht nur auf nachhaltige Weise Lebensmittelproduktion, sondern er trägt auch aktiv dazu bei, Ökosysteme zu revitalisieren. Regenerative Food geht somit über nachhaltige Landwirtschaft hinaus und setzt auf Praktiken, die die natürlichen Ressourcen verbessern und die Gesundheit von Ökosystemen fördern. Regenerative Food trägt dazu bei Landflächen wieder herzustellen und zu regenerieren.

Prinzipien des Regenerative Food:

  1. Bodenregeneration: Im Zentrum des Regenerative Food steht die Wiederherstellung und Pflege gesunder Böden. Durch den Einsatz von regenerativen Landwirtschaftstechniken wie Fruchtfolgen, Agroforstwirtschaft und Kompostierung wird der Boden mit Nährstoffen angereichert und die Bodengesundheit verbessert.
  2. Erhaltung der biologischen Vielfalt: Regenerative Food-Praktiken unterstützen die Vielfalt von Pflanzen und Tieren in landwirtschaftlichen Ökosystemen. Dies geschieht durch den Schutz von Lebensräumen, den Verzicht auf schädliche Pestizide und die Förderung von natürlichen Bestäubern.
  3. Wasserschonende Methoden: Effiziente Wassernutzung ist ein weiteres Schlüsselelement von Regenerative Food. Die Implementierung von Wasserrückhaltesystemen, die Förderung von wassersparenden Anbaumethoden und die Bewirtschaftung von Feuchtgebieten tragen zur nachhaltigen Wassernutzung bei.
  4. Kreislaufwirtschaftliche Ansätze: Regenerative Food strebt eine geschlossene Kreislaufwirtschaft an, in der Abfälle minimiert werden und Nebenprodukte für verschiedene Zwecke genutzt werden. Dies umfasst beispielsweise die Verwendung von Ernteresten für die Tierfütterung oder die Biomassegewinnung für erneuerbare Energien.

Alle Komponenten des Lebensmittelverbrauchs und -konsums werden in Zukunft berücksichtigt. (Bild: dee karan – shutterstock.com)

Vorteile von Regenerative Food:

  • Bodenverbesserung: Durch die Anwendung regenerativer Praktiken wird nicht nur die Fruchtbarkeit des Bodens verbessert, sondern auch die Fähigkeit des Bodens, Kohlenstoff zu speichern, erhöht.
  • Klimawandelanpassung: Regenerative Food hilft bei der Anpassung an den Klimawandel, indem es widerstandsfähigere landwirtschaftliche Systeme schafft, die besser auf extreme Wetterereignisse reagieren können.
  • Gesündere Lebensmittel: Die Verwendung von natürlichen Anbaumethoden und der Verzicht auf schädliche Chemikalien tragen dazu bei, gesündere und nährstoffreichere Lebensmittel zu produzieren.

Regenerative Food repräsentiert einen grossen Wandel in der Lebensmittelproduktion, bei dem nicht nur vermieden wird, schädlich zu sein, sondern aktiv positive Auswirkungen auf die Umwelt erzielt werden. Das erfordert die Zusammenarbeit von Landwirten, Verbrauchern und Regierungen, um eine nachhaltige, regenerative Zukunft für die Lebensmittelproduktion zu schaffen. Durch die Unterstützung von Regenerative Food tragen wir nicht nur zu unserer eigenen Gesundheit bei, sondern setzen auch einen wichtigen Schritt in Richtung des Erhalts und der Wiederherstellung unseres Planeten.


Restaurantgäste sollen zum mindful eating angeregt werden. (Bild: nito – shutterstock.com)

Für Gastronomen bedeuten diese Trends, dass sie stets informiert und vernetzt bleiben müssen. Sie müssen mit Landwirten zusammen arbeiten, die absolut innovativ denken und aufgestellt sind. Die Branche ist einem ständigen Wandel unterzogen und Ökologische Landwirte müssen von der Gastronomie unterstützt werden. Auch die Gäste in der Gastronomie müssen darüber informiert werden und angeregt, genau diese Ansätze zu unterstützen.

 

 

Titelbild: Jeon Seon – shutterstock.com