Zürich (ots) –

Bereits wenige Stunden nach dem schweren Erdbeben vom 6. Februar 2023 unterstützte HEKS in Syrien die ersten Erdbebenopfer. Drei Wochen später ist die Not in Nordsyrien immer noch enorm. Vieles ist zerstört, Millionen von Menschen haben ihr Zuhause verloren und bei winterlichen Temperaturen keinen Zugang zu Nahrung, Wasser und medizinischer Hilfe. HEKS erhöht deshalb seine Nothilfe auf drei Millionen Schweizer Franken. Unterstützt wird die Nothilfe von der Glückskette.

Notunterkünfte und medizinische Grundversorgung

HEKS leistet derzeit in Aleppo, Hama und Latakia Nothilfe. Die armenisch-protestantische Kirche und die Compassion Protestant Society (CPS) der arabisch-protestantischen Kirche, mit denen HEKS seit Jahren zusammenarbeitet, haben sofort nach dem Beben Kirchen und Schulen als Notunterkünfte für die obdachlosen Menschen zur Verfügung gestellt. Dort erhalten täglich rund 1200 Personen neben Schlafplätzen auch Mahlzeiten, Hygieneartikel und medizinische Grundversorgung. Menschen, die durch das Erdbeben traumatisiert worden sind, werden von CPS psychosozial betreut – durch geschultes Personal in Gruppen- und Einzelsitzungen. Darüber hinaus betreibt die örtliche arabisch-protestantische Kirche in Aleppo eine Krankenstation, die den Menschen kostenlose medizinische Versorgung gewährleistet.

Finanzielle Unterstützung in Vorbereitung

In einem nächsten Schritt werden HEKS und die armenisch-protestantische Kirche in Aleppo besonders schwer betroffene Menschen finanziell unterstützen, damit diese kaufen können, was sie in dieser schwierigen Situation am meisten benötigen. Für die einen ist das Nahrung oder Medizin, für andere ein Busticket zu Verwandten, um wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. Die Personen werden in zwei Stadtvierteln unabhängig von ihrer Religion, ethnischen Zugehörigkeit oder politischen Positionierung ausgewählt.

Wiederaufbau von Bäckereien und Infrastruktur

Alleine in Aleppo wurden durch das Erdbeben 15 Bäckereien beschädigt. Diese mussten in der Folge ihre Produktion reduzieren, die Menschen in der Stadt erhalten kaum mehr Brot.

HEKS hat in Aleppo bereits vor dem Erdbeben produktionsunfähige Bäckereien saniert. Jetzt sollen weitere instand gesetzt werden – die Gebäude werden saniert, Produktionslinien repariert oder neu installiert sowie Stromgeneratoren eingebaut. Zudem wird HEKS die Wasserversorgungssysteme der Bäckereien analysieren und bei Bedarf sanieren. Die Steigerung der Brotproduktion wird einen erheblichen Einfluss auf die Ernährungssicherheit in den betroffenen Gebieten haben. Umso mehr, als Brot in Syrien vom Staat stark subventioniert wird und für nur 5% der Produktionskosten verkauft werden kann.

Im Zentrum der langfristigen humanitären Hilfe für Syrien steht der Wiederaufbau von Infrastruktur und Wirtschaft.

Spendenkonto:

IBAN CH37 0900 0000 8000 1115 1 mit dem Vermerk “Erdbeben Syrien”

www.heks.ch/nothilfe-erdbeben-syrien

Kontakt:

Lorenz Kummer, Tel. 076 461 88 70, lorenz.kummer@heks.ch

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