Als Fleischersatz liegt die Jackfruit voll im Trend. Zahlreiche Nährstoffe machen die tropische Frucht so gesund, dass auch Fleischesser unbedingt einmal probieren sollten.

Egal ob als Gulasch, veganes Pulled Pork oder Burger, das faserige Fruchtfleisch der Jackfruit macht sich in zahlreichen Gerichten gut.

Die Herkunft der Jackfruit

Ursprünglich stammt die Jackfruit aus Südindien, ist aber inzwischen in nahezu allen tropischen Ländern beheimatet. Heute wird sie vor allem in Thailand, Indonesien, Bangladesch und Sri Lanka angebaut. Während des Bürgerkrieges hat die Regierung auf Sir Lanka übrigens verfügt, dass jede Familie mindestens einen Jackfruchtbaum im Garten haben muss. Aufgrund des hohen Nährstoffgehalts und der Tatsache, dass ein Baum 3 Tonnen Früchte jährlich hervorbringt, sollte auf diese Weise eine Hungersnot verhindert werden. Auch heute noch dürfen die Bäume nicht gefällt werden, so dass es inzwischen ein Überangebot gibt und zahlreiche Früchte direkt am Baum verderben.

Die Jackfrucht wächst direkt am Stamm des Jackfruchtbaumes, der bis zu 20 Meter hoch werden kann. Botanisch zählt der Baum zur Familie der Maulbeergewächse. Ein Jackfruitbaum trägt sowohl männliche als auch weibliche Blüten, die sich im Aussehen unterscheiden. Aus den weiblichen Blüten, die sich näher am Baumstamm befinden, entwickeln sich die ovalen Früchte.  Die riesigen Früchte können bis zu 40 Kilogramm schwer werden.


Reife Früchte wachsen direkt am Stamm. (Bild: patt563 – shutterstock)

Nicht nur die Früchte des Baums finden Verwendung, auch das Holz ist beliebt. Es ist sehr hart und witterungsbeständig und wird für die Herstellung von Möbeln und Musikinstrumenten genutzt.

Oftmals wird die Jackfruit mit der ähnlich aussehenden Durian verwechselt. Die Durian entwickelt jedoch nach dem Aufschneiden einen sehr unangenehmen Geruch und trägt den Beinamen „Stinkfrucht“. In vielen asiatischen Ländern ist die Durian wegen des schrecklichen Geruchs in Transportmitteln verboten.

Das macht die Jackfruit so besonders

Es dauert bis zu einem halben Jahr, bis eine Jackfrucht richtig reif ist. Die 30- 40 Kilogramm schweren Früchte werden dann direkt vom Stamm abgeschnitten und in mehrere kleinere Stücke zerteilt. Aufgeschnitten ist zu erkennen, dass es sich um eine Sammelfrucht handelt, die sich aus mehreren Einheiten zusammensetzt. In jeder auch Bulb genannten Einheit befindet sich ein Kern.

Doch die einmalige Frucht kann auch unreif genossen werden. Vor allem wenn die Jackfruit als Fleischersatz verwendet wird, ist die Unreife von Vorteil. Denn nur so ist das Fleisch faserig genug, dass es wie Fleisch verarbeitet werden kann. Eigentlich entfernte man die unreifen Früchte vom Stamm, damit die anderen Früchte ungehindert wachsen konnten. Dabei stellte sich heraus, dass sich das feste Fruchtfleisch mit seinem neutralen Geschmack perfekt für die vegane Küche eignet. Inzwischen werden die unreifen Früchte zur gezielt zur Weiterverarbeitung geerntet, wenn sie die Grösse einer Ananas haben.


Aufgeschnittene JAckfruit. (Bild: Brent Hofacker – shutterstock)

So schmeckt die Jackfrucht

Während eine unreife Jackfrucht recht geschmacksneutral schmeckt, zeichnet sich die reife Frucht durch einen sehr süssen Geschmack aus, der an Papaya, Mango und Banane erinnert. Das Fruchtfleisch ist sehr weich, wenn Sie es knackiger mögen, verzehren Sie die Frucht, wenn Sie noch nicht voll ausgereift ist.

Wenn Sie nicht gerade in einem der tropischen Länder ihren Urlaub verbringen, können Sie die Jackfrucht bei uns vor allem als Trockenobst oder aus der Dose geniessen. Frisch ist die schnell verderbliche Frucht in unseren Breiten kaum erhältlich. Vor allem in Asia-Geschäften oder auf Märkten können Sie die Teile der riesigen Frucht am ehesten entdecken.

Das Aufschneiden der frischen Frucht ist eine sehr klebrige Angelegenheit, denn der Saft ähnelt einem Harz, der sich nur schwer von den Fingern beseitigen lässt. Um eine frische Jackfruit aufzuschneiden, sollten Sie die Hände und Schneideutensilien vorher mit etwas Speiseöl einreiben.

Die Kerne der Jackfrucht sind ebenfalls essbar. Geröstet schmecken Sie als leckere Knabberei, gemahlen wird in Indien ein Mehl aus den Kernen. Alternativ werden die Samenkerne in einigen Ländern ähnlich wie Bohnen gekocht und zur Zubereitung von Speisen weiter verwendet. Im Geschmack ähneln die gekochten Kerne einer Esskastanie.



So gesund ist die Jackfruit

Die Jackfruit ähnelt bei den Nährwerten der Kartoffel und ist besonders reich an Ballaststoffen und enthält zudem hohe Mengen an Vitamin C, Beta-Carotin, Magnesium und Kalium. Die Frucht ist sehr kalorienarm, nur wenn sie reif verzehrt wird und sich Fruchtzucker gebildet hat, steigt die Höhe der Kalorien. Auch wenn es gern als Fleischersatz verwendet wird, liefert das Fruchtfleisch nach Angaben des Bundeszentrums für Ernährung BZfE kaum Eiweiss oder Eisen.

In puncto Ökobilanz kann sich die Jackfrucht leider nicht sehen lassen, denn lange Transportwege sorgen dafür, dass die Frucht nicht so nachhaltig ist, wie sie auf den ersten Blick scheint. Wer die Jackfruit als Fleischersatz verwendet, sollte diesen Punkt auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

Zubereitung der Jackfruit

Das reife Fleisch der Jackfrucht eignet sich gut für die Zubereitung eines Smoothies oder Highlight im Obstsalat. Getrocknet schmecken die Früchte ausgezeichnet im Müsli.

Verwenden Sie das Fruchtfleisch als Fleischersatz, erhalten Sie im Handel verschiedene Convenience-Produkte, in denen das Fruchtfleisch bereits mariniert wurde. Wenn Sie die Jackfruit selbst einlegen möchten, eignen sich verschiedene Marinaden. Hier kommt es ganz auf Ihren Geschmack an. Das Fleisch ist so vielfältig, dass Sie es asiatisch, mediterran oder mexikanisch zubereiten können. Mit Barbecue-Gewürzen wird aus der Jackfruit ein perfektes veganes Pullued Pork, mit dem Sie erstklassige Burger zubereiten.


Burger mit Pulled-Pork aus Jackfruit. (Bild: Brent Hofacker – shutterstock)

Fehlt die Zeit für das Marinieren, braten Sie das Fruchtfleisch einfach in der Pfanne und würzen mit Salz und Pfeffer. Idealerweise wenden Sie die Stücke so selten wie möglich, sonst zerfällt das Fleisch schnell. Ist die Jackfruit braun und knusprig ist sie fertig zum Geniessen. Lecker schmeckt die auf diese Weise zubereitete Frucht beispielsweise über einem Salat oder als Füllung für einen Wrap.

 

Titelbild: Thai-Curry mit Jackfruit – sarun_J – shutterstock