Kreative kleine Gerichte in geselliger Runde gemeinsam verspeisen – die Levante-Küche ist eine Esskultur, die auch bei uns zunehmend Anhänger findet.

Hochwertiges Gemüse und orientalische Gewürze sind die Basis levantinischer Gerichte, Fleisch spielt eine untergeordnete Rolle.

Wissenswertes zur Levante-Küche

Länder, die östlich des Mittelmeers liegen, werden als Levante bezeichnet. Der Name leitet sich aus dem lateinischen Begriff „levare“ für „Sonnenaufgang“ ab. Gemeint sind damit Länder, die östlich des Mittelmeers liegen. Israel, Syrien, der Libanon und Jordanien zählen zu diesen Ländern.

Der Ursprung der Levante-Küche liegt vor allem in Israel, wobei Einflüsse aus dem Nahen Osten bei den arabisch inspirierten Gerichte eine wichtige Rolle spielen. Israelische Köche haben in den 90er Jahren mit ihren kreativen Ideen dafür gesorgt, dass sich die bunte Mischung von Traditionen und Zutaten inzwischen weltweit grosser Beliebtheit erfreut. Neben der aromatischen Zubereitung der Speisen ist besonders das Essen in grosser Rund ein wesentliche Bestandteil der Levante-Küche. Bereits im Jahr 2018 gehörte die Levante-Küche zu den angesagtesten Food-Trends.


Levante-Küche liegt im Trend. (Bild: Elen Dol – shutterstock)

Die Gewürze der Levante-Küche

Die Gewürzvielfalt in der levantinischen Küche ist enorm. Typische Aromen wie arabische Gewürzmischungen Zataar, Sumach und Baharat machen die Speisen so einzigartig. Zataar besteht vorwiegend aus wildem Thymian, Sesamsamen, Ysop und Salz. Sumach ist ein Gewürz mit frisch säuerlichem Geschmack, der an Zitronensaft oder Essig erinnert. Es besteht aus einem Pulver, das aus der Steinfrucht des immergrünen Färberbaums gewonnen wird. Die Gewürzmischung Baharat setzt sich aus Pfeffer, Paprika, Koriander, Kümmel, Zimt, Kardamom und Muskat zusammen. Eine genaue Zutatenliste gibt es nicht, so dass Baharat abhängig vom Hersteller und der Region, in der es hergestellt wir, immer ein wenig anderes schmeckt. Der Geschmack ist eher scharf, durch den Zimt aber auch leicht süsslich.

Baharat selbst herstellen

Die beliebte arabische Würzmischung können Sie leicht selbst herstellen:

In einem Mörser zermahlen Sie

4 Teelöffel schwarzen gemahlenen Pfeffer

2 Teelöffel Paprika mild

2 Teelöffel Paprika rosenscharf

1 Teelöffel Koriander

1 Teelöffel Zimt

1 Teelöffel Kümmel

1 Teelöffel Muskatnuss

1 Teelöffel Kardamom

2 Gewürznelken


Baharat, typische Gewürzmischung. (Bild: mahmut sabagh – shutterstock)

Zataar selber machen

Auch Zataar lässt sich problemlos selbst mischen:

Mischen Sie

4 Teelöffel Sumach

2 Teelöffel Majoran, Thymian oder Oregano gemischt

2 Teelöffel Oregano

1 Teelöffel Meersalz

3 Teelöffel in der Pfanne geröstete Sesamsamen

Bewahren Sie Ihre Gewürzmischungen danach am besten kühl und trocken auf.

Typische levantinische Gerichte

Die typische Levante-Küche besteht aus viel frischem Gemüse und nur wenig Fleisch. Die leckere Kombination des Gemüses mit den arabischen Gewürzen ist die Grundlage vieler Gerichte. Vor allem die sogenannten Mezze sind in der levantinischen Küche beliebt. Dabei handelt es sich um kleine, leckere Vorspeisen, die jedoch gern auch einmal als Hauptgericht gegessen werden. Die Mezze werden einfach in verschiedenen Schälchen gereicht, aus denen jeder am Tisch sich bedient.

Aus Kichererbsen wird beispielsweise Hummus oder Falafel hergestellt. Auch Hirse, Bulgur oder Couscous sind häufig in den kleinen Vorspeisen enthalten. Lecker sind auch Fatteh, ein Brotsalat aus gekochten Kichererbsen oder Kibbeh, Bällchen aus Hack und Getreide. Baba Ghanoush ist ein bekanntes Gericht der arabischen und levantinischen Küche. Das schmackhafte Püree besteht aus Auberginen und Sesampaste und wird gern zu Falafel gegessen.

Oftmals wird zu den Mezze ein Joghurt-Dip gereicht, um den starken Geschmack der einzelnen Gerichte zu neutralisieren.

Hummus zählt zu den Top-Hits der levantinischen Gerichte. Die Kichererbenscreme gibt es in vielfältigen Variationen von scharf bis süss oder salzig. Aus Kichererbsen,, Tahini, Olivenöl, Knoblauch, Kümmel und Salz machen Sie die Paste ganz einfach selbst. Köstlich schmeckt Hummus zu Fladenbrot oder Pita. Wenn Sie es gern farbenfroh mögen, geben Sie rote Beete oder Spinat zu der Creme. Für Süssschnäbel gibt es Varianten mit Kakao.


Hummus aus Kichererbsen. (Bild: Anna Shepulova – shutterstock)

Levantinische Köstlichkeiten

Shakshuka ist eines der beliebtesten und bekanntesten Gerichte Israels. Die Israelis essen die Spezialität aus Tomaten, Chilli, Zwiebeln und pochierten Eiern gern zum Frühstück oder Abendessen. Es gibt verschiedene Rezepte, die auch Paprika, Feta oder andere Zutaten enthalten. Das Gericht wird häufig gemeinsam direkt aus der Pfanne verspeist, jeder tunkt einfach ein Stück Weissbrot oder Pita ein.


Shakshuka, das israelische Nationalgericht. (Bild: Olga Nayashkova – shutterstock)

Tabbouleh ist ein levantinischer Salat, der aus Bulgur und Couscous besteht. Gemischt mit Petersilie, Gurken und Tomaten und abgeschmeckt mit Minze und Zitrone schmeckt Tabbouleh besonders frisch und ist sehr lecker zu gegrilltem Fisch.


Tabouleh-Salat, köstlich zu Fisch. (Bild:Elena Eryomenko – shutterstock)

Essen als gemeinsames Event

In der Levante-Küche kommt es nicht nur auf die Zubereitung der Speisen, sondern auch auf das Servieren und gemeinsame Geniessen an. Anders als üblich gibt es hier nicht mehrere Gänge in einer Speisefolge. Alle Gerichte stehen in kleinen Schüsseln und Tellern auf dem Tisch und jeder bedient sich, wo er mag. Auf Besteck können Sie häufig auch verzichten, den viele Speisen werden einfach mit dem Brot aufgenommen.

Besonders viel Spaß macht es, wenn Sie mit Freunden gemeinsam die kleinen Gerichte zubereiten und danach in grosser Runde genießen – probieren Sie das doch einfach einmal aus! Guten Appetit!

 

Titelbild: Elena Eryomenko – shutterstock