Weihnachten ist Glühweinzeit. Aber er schmeckt nicht nur als Getränk, sondern verfeinert viele Gerichte, besonders Desserts. Lernen Sie beliebte Rezepte mit Glühwein kennen.

Mit Glühwein kochen und backen ist nicht das selbe wie mit Rotwein. Der Glühwein ist meist süsser und voller aromatischer Gewürze, sodass diese Gerichte auch Personen mögen, die sonst keinen Rotwein im Essen haben wollen. Vor allem hat man noch mehr vom Glühweingeschmack, wenn er auch ins Essen wandert und der Alkoholgehalt ist dann natürlich viel geringer.

Für Desserts kann man Glühweinsaucen herstellen, indem man einfach den Glühwein aufkocht und andickt. Diese leckere Sauce passt zu vielerlei Desserts. Übers Eis, über selbstgemachte Cremes, über warme Muffins, über Buchteln und Dampfnudeln, über Griessbrei und Aufläufe.

Glühwein Birnen

Für Glühwein Birnen geht man genauso vor wie beim Zubereiten von Rotwein Birnen. Der Glühwein wird aufgekocht, gegebenenfalls gesüsst, dann ziehen die Birnen bei mittlere Hitze etwa 20 Minuten darin.

Die Birnen entnehmen und aufbewahren. Sie können am nächsten Tag zum Dessert gereicht werden, etwa mit Vanille-Eis. Der aufgekochte Sud kann angedickt als zusätzliche Sosse dienen. Zum Andicken lässt sich Vanillepuddingpulver verwenden oder man dickt mit Speisestärke an.



Glühwein Rotkohl


Glühweingewürze passen perfekt zum Rotkohl an Weihnachten. (Bild: MariaKovaleva – shutterstock.com)

Rotkohl schmeckt allgemein mit Rotwein verfeinert besonders gut, noch weihnachtlicher wird es mit Glühwein. Wer die Zeit dazu hat, sollte das Rotkraut selbst herstellen. Mit einer Küchenmaschine, die ihn fein säbelt, ist das auch nicht zu viel Aufwand. Er muss aber wirklich weich gekocht werden, damit er leicht verdaulich ist.

Für den Glühwein Rotkohl lässt man Puderzucker karamellisieren, giesst dann den Glühwein an und lässt ihn zur Hälfte einköcheln. Dann kommen der Rotkohl, Apfel und Gewürze wie Wacholderbeeren, Lorbeeblatt hinzu. Und es wird mit Brühe angegossen. Alles darf ruhig 1 Stunde lang vor sich hin schmoren. Noch fruchtiger wird der Kohl mit etwas Johannisbeergelee oder Preiselbeeren.

Glühwein-Kirsch-Schicht-Desserts

Aus Glühweinkirschen lassen sich leckere weihnachtliche Desserts herstellen. Die Fruchtmasse wird abwechselnd mit einer Creme in Gläser gefüllt. Als Creme eignen sich Mascarpone-Cremes, mit Sahne aufgeschlagen und Kirsch-Schnaps verfeinert oder leichte Quark-Desserts oder Vanille-Cremes. Ganz nach Geschmack.

Die Glühweinkirschen werden wie oben die Glühwein Birnen hergestellt, nur dass man viele Kirschen nimmt. Einfach ein Glas voll Schattenmorellen und diese mit dem Glühwein aufkocht und die Sauce andickt.



Glühwein-Mousse

Die Glühwein Mousse bereitet man genauso vor wie eine Rotwein-Mousse. Wer darin bereits Übung hat, tauscht einfach den Lieblings Rotwein mit dem Glühwein aus. Hierfür kocht man den Wein auf, vermischt ihn noch mit der Hälfte der Flüssigkeit an Wasser, und fügt dann Gelatineblätter hinzu. Ist die Creme angedickt und abgekühlt, kann man sie mit Sahne, Joghurt oder Mascarpone vermengen. Süssen je nach Geschmack.

Kuchen und Desserts mit Glühwein-Guss

Sehr beliebt in der Weihnachtszeit sind Kuchen und Desserts mit einem fruchtigen Glühweinspiegel obendrauf. Sie finden viele Rezepte im Web für Cheesecakes mit Glühweinguss. 

Trockene Kuchen wie Sandkuchen kann man mit einem Guss aus Puderzucker und Glühwein weihnachtlich verfeinert. Das sieht zudem toll aus!



Glühwein Gelee zum Verschenken

Ein super Last Minute Geschenk ist selbstgemachtes Glühwein-Gelee! Hierfür braucht man nichts weiter als einen guten Glühwein, gekauft oder selbst hergestellt und Gelierzucker! Einfach nach Anleitung auf der Zuckerpackung kochen, in schöne Gläser füllen, diese noch weihnachtlich verzieren und Fertig! Das Glühwein-Gelee schmeckt besonders aromatisch und fruchtig.

Glühwein Bratensauce


Dunkles Fleisch harmoniert sehr gut mit Glühweinsauce. (Bild: rocharibeiro – shutterstock.com)

Zu vielen weihnachtlichen Fleischgerichten wie Wild, Hase, Rinderfilet oder Lamm passt hervorragend eine Glühwein Bratensauce. Diese ist gar nicht schwer herzustellen. Einfach Zwiebeln oder Schalotten mit Puderzucker karamellisieren lassen. Dann mit Rotwein und Bratenfond oder Brühe ablöschen und aufkochen lassen. Glühweingewürze dazu geben. Die Sauce nur bis zum Siedepunkt aufkochen. Dann vor sich hin köcheln lassen, bis sie reduziert ist. Am Ende kan man noch Butterflöckchen dazu geben. Die Gewürze durchsieben.

Glühwein selbst kochen


Glühwein selbst kochen (Bild: GoncharukMaks – shutterstock.com)

Für all diese Rezepte lässt sich bereits fertiger Glühwein nehmen. Diesen sollte man aber vorher probieren, denn nicht jeder ist wirklich gut. Anspruchsvoller und individueller ist es natürlich, wenn man den Glühwein selbst zubereitet hat. Auch dafür braucht man ausgewählte Qualität an Rotwein. Wer den schweren Geschmack von Rotwein nicht mag, nimmt einfach Kirschwein.

Glühwein ist ein gewürzter Wein. Traditionell nehmen wir dafür Zimt und Gewürznelken. Fertig Gewürzmischungen gibt es ja bereits zu kaufen. Hier am besten auf Bio-Qualität achten. Natürlich kann sich mit anderen Gewürzen jeder selbst seinen Glühwein mixen.

Standard sind die Gewürze Zimt, Nelken, Sternanis und Kardamom. Heute experimentiert man aber gerne und so darf auch mal Ingwer hinein, Pfeffer oder Muskat. Orangensaft nimmt dem Glühwein seine Schwere und macht ihn fruchtiger. Er lässt sich durch Kirschsaft ersetzen, der weniger säuerlich schmeckt und für viele wird der Glühwein so auch bekömmlicher.

Im grossen Kochtopf dürfen ruhig ganze Fruchtscheiben schwimmen wie Orangenscheiben, Apfelscheiben, Birnenscheiben, Wacholderbeeren, Granatapfelkerne, Kirschen, Pflaumen. Hibiskusblüten im Glühwein sind der letzte Schrei und passen auch super, denn wir trinken sie bereits längst in roten Früchtetees mit.

Rotwein abmildern – leichte Punsche 

Glühwein muss ja nicht immer stark nach Alkohol schmecken und direkt in den Kopf steigen. Wer einfach die Süsse und die leckeren Gewürze plus den fruchtigen Geschmack mag, streckt den Glühwein mit rotem Früchtetee, mit Kirschsaft, Apfelsaft oder kauft Kinderpunsch dazu, der traditionell aus Obstsäften von dunklen Beeren hergestellt wird und auch erstaunlich gut schmeckt.

Glühwein kochen – auf die Details kommt es an

Man kann beim Glühwein kochen schon einiges falsch machen. Vor allem darf er nicht richtig gekocht werden, sonst verschwindet der Alkohol und viel Geschmack. Über 78 Grad darf die Temperatur nicht kommen. Das heisst, es reicht, wenn er schön dampft, köcheln soll er nicht.

Zum Süssen lässt sich zwar normale Zucker verwenden, besser schmeckt aber brauner Zucker oder Kandis. Wer gesünder süssen will, nimmt Agavendicksaft oder beispielsweise Stevia. Auch Honig geht, beeinflusst aber sehr den Geschmack.

Auf den Weihnachtsmärkten gibt es oft Glühwein mit Schuss. Für diese Variante kommt noch Schnaps, wie Kirschschnaps oder Rum hinein. Dies gibt noch eine andere Geschmacksnote, bewirkt aber natürlich, dass man die Wirkung bereits nach einem Glas merkt.

Damit der Glühwein überhaupt schmeckt, sollte immer eine Sorte gewählt werden, die man sonst auch gerne trinkt. Je hochwertiger der Wein, umso besser der Glühwein. Dadurch, dass noch Zucker hinzukann, lassen sich aber auch Weine und Weinreste verwenden, die man geschenkt bekam und vielleicht nicht so gerne mag. Sie lassen sich individuell verfeinern.

 

Titelbild: rocharibeiro – shutterstock.com