Im April startet nicht nur die Spargelsaison, auch Mangold, Rucola und Rhabarber werden auf den heimischen Feldern geerntet.

Kochen macht mit den frischen regionalen Zutaten besonders viel Spass.


Kochen mit frischen regionalen Zutaten (Bild: marcin jucha)
Kochen mit frischen regionalen Zutaten (Bild: marcin jucha)

Spargel – das königliche Gemüse

Die Spargelzeit erwarten viele Feinschmecker sehnsüchtig. In der Schweiz gibt es den ersten Spargeln in der Regel ab Mitte April. Die Stangen schiessen aus der Erde, sobald es warm und sonnig ist. Während der Beginn der Spargelsaison variiert, ist das Ende fest: Am 24. Juni, dem Johannistag ist die leckere Zeit vorbei. Die Bauern wollen dem Gemüse bis zum ersten Frost noch 100 Tage Zeit geben, um sich zu kräftigen. Vom Johannistag bis zum ersten Frost dauert es mindestens 100 Tage, daher ist Ende Juni Schluss mit der Ernte.

Im Handel gibt es weissen und grünen Spargeln, doch wo liegt eigentlich der Unterschied? Unabhängig von der Farbe stammen beide Sorten von der gleichen Pflanze. Weisser Spargeln wächst in einem kleinen Erdhügel angehäufelt unter der Erde, während der grüne Spargel an der Erdoberfläche direkt in der Sonne gedeiht. Die weissen Stangen werden geerntet, bevor sie ihren Kopf aus der Erde strecken. Das grüne Gemüse ist in der Regel etwas preisgünstiger, da der Anbau weniger aufwändig ist. Bei der Zubereitung können Sie beim grünen Spargel auf das Schälen verzichten, zudem hat das grüne Gemüse eine kürzere Garzeit. Lecker schmecken die grünen Stangen auch gegrillt.

Das schmackhafte Gemüse schmeckt klassisch mit Sauce Hollandaise, Salzkartoffeln und Schinken. Aber auch als Spargelquiche oder zusammen mit Pasta lässt sich der Spargel sehr gut verarbeiten. Vielleicht probieren Sie in diesem Jahr auch etwas ganz Neues aus und entdecken Ihr persönliches Lieblingsrezept. Übrigens können Sie Spargeln auch ganz leicht einfrieren. Geben Sie dazu die frischen Stangen direkt ohne Vorkochen in den Tiefkühler – so können Sie sich auch später im Jahr noch über das königliche Gemüse freuen. Geben Sie die gefrorenen Spargelstangen dann ohne Auftauen direkt in das kochende Wasser.


Grüner und weisser Spargel unterscheidet sich unter anderem in der Garzeit. (Bild: Honza Hruby – shutterstock)

Rhabarber – schmackhaftes Knöterichgewächs

Die Rhabarbersaison startet ebenfalls im April. Viele denken, es handele sich um ein Obst, tatsächlich gehört das Knöterichgewächs jedoch zu den Staudengemüsen. Das säuerliche Aroma des Rhabarbers macht sich gut in Kuchen, Süssspeisen oder Kompott. Wichtig ist, das Gemüse auf keinen Fall roh zu verspeisen.

Da er einfach zu pflegen ist, macht sich der Rhabarber auch im eigenen Garten gut. Wählen Sie am besten einen halbsonnigen Standort. Wichtig ist zudem ein nährstoffreicher Boden.  Zu unterscheiden sind Sorten mit einer grünen Schale und einem grünen Fruchtfleisch, Sorten mit rötlicher Schale und grünem Fruchtfleisch sowie Sorten mit rotem Stiel und rotem Fleisch. Die rötlichen Sorten sind süsser als die anderen Sorten, gerade Rhabarber mit grünem Fleisch und grünem Stiel ist sehr sauer.

Das Knöterichgewächs ist sehr kalorienarm und gesund. Darüber hinaus sorgen die enthaltenen Ballaststoffe für eine gute Verdauung. Zu viel Rhabarber sollten Sie jedoch nicht essen, denn es ist auch Oxalsäure enthalten, die in grossen Mengen giftig ist und dem Körper Kalzium entzieht. Beim Kochen verliert das Gemüse jedoch einen Teil der schädlichen Säure.


Leicht zu erntendes Gartengemüse. (Bild: Ad Oculos – shutterstock)

Rucola – das Trendgemüse

Rucola, auch Rauke genannt, schmeckt auf Pizza, als Salat, zu Pasta oder im Smoothie. Sehr einfach und schnell zubereitet ist ein Pesto mit Rauke. Im Handel erhalten Sie das Gemüse ganzjährig, die regionale Saison startet im April. Sehr mild schmeckt der Rucola, wenn es noch nicht so heiss ist, also eher im Frühjahr oder im Herbst. Im Sommer ändert sich der Geschmack und das Gemüse wird eher nussig und pikant.

Rauke enthält sehr viel Vitamin C und ist damit ein echtes Stärkungsmittel für das Immunsystem. Die Folsäure sorgt zudem für eine Stärkung des Herz- Kreislaufsystems. Auch in der Naturheilkunde wird Rucola verwendet und bei Verdauungsstörungen oder zur Entwässerung eingesetzt.

Wichtig ist, dass der Rucola schön grün und saftig aussieht. Sind die Blätter gross und eher gelblich, schmecken sie oft bitter. Idealerweise verwenden Sie das Blattgemüse frisch, da der Rucola schnell welk wird. Um die Rauke einige Tage frisch zu halten, stellen Sie die Stiele am besten in etwas Wasser.


Vielseitiger Rucola. (Bild: Erhan Inga – shutterstock)

Mangold – köstliches Blattgemüse

Mangold ähnelt in seiner Erscheinungsform dem Rhabarber, erinnert geschmacklich jedoch eher an Spinat. Unterschiedlich schmecken die Stiele und die Blätter des Gemüses. Während die Blätter eher spinatartig daherkommen, schmecken die Stiele deutlich milder.

Zu unterscheiden sind Schnittmangold und Stielmangold. Der Schnitt- auch Blattmangold genannte Mangold zeichnet sich durch schmale Stiele und sehr breite Blätter aus. Beim Stielmangold hingegen sind die Stiele besonders ausgeprägt und die Blätter eher schmal es gibt übrigens auch Sorten mit roten Stielen, die sich durch einen sehr würzigen Geschmack auszeichnen.

Mangold lässt sich auf vielfältige Arten zubereiten und schmeckt, blanchiert, gekocht, gedünstet oder gebraten. Sehr lecker ist das Gemüse zu Kartoffeln oder Nudeln. Auch in einer Lasagne oder einer Quiche ist Mangold gut zu verwenden. Grundsätzlich können Sie Mangold auch roh verzehren. Dann nehmen Sie alle Nährstoffe zu sich, die beim Kochen verloren gehen. Leider enthält das Gemüse viel Oxalsäure, die sich negativ auf den Körper auswirken kann. Die Aufnahme von Eisen und Kalzium wird gebremst, zudem fördert die Säure die Entstehung von Nierensteinen.


Mangold, gesund und lecker. (Bild: marcin jucha – shutterstock)

 

Titelbild: marcin jucha – shutterstock