Bonn/Berlin (ots) –

Die bevorstehende Klimakonferenz in Sharm-el-Sheik steht unter schwierigen geopolitischen Vorzeichen, die die bisher erzielten Fortschritte beim Klimaschutz sogar in Frage stellen könnten. Dabei ist die Klimakrise neben bewaffneten Konflikten der größte Hungertreiber weltweit. Die Zahl der Hungernden ist auf bis zu 828 Millionen Menschen gestiegen und aufgrund der Klimakrise könnten Millionen Familien ihre Existenz verlieren. Die großen Extremwetterereignisse der letzten Monate – von den Hitzewellen und Dürren in Afrika, Asien und Europa bis hin zu den katastrophalen Überschwemmungen in Pakistan und im Westen Afrikas – sind eine dramatische Mahnung, wie dringend die Lösung der Klimakrise heute ist. Besonders betroffen sind afrikanische Länder, sie sollten daher stärker im Fokus stehen. Der Anteil Afrikas an den globalen CO2-Emissionen liegt lediglich bei 3,3 %. Aktuell leiden am Horn von Afrika mehr als 36 Millionen Menschen unter der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren.

“Klimaschutz darf nicht auf Kosten der Ernährungssicherheit gehen. Die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels auf die Ernährung besonders armer Menschen – allen voran Frauen und Mädchen – sind verheerend. Dabei ist der Kampf gegen den Klimawandel eine Frage der globalen Gerechtigkeit, denn es leiden diejenigen am stärksten, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Die Menschen in Afrika zahlen den höchsten Preis. Hier werden über 100 Millionen Menschen bis zum Ende des Jahrzehnts Dürren, Überschwemmungen und extreme Hitzewellen als Folge des Klimawandels erleben. Ernährungssicherung muss stärker im Fokus der Klimakonferenzen stehen und die Industrieländer müssen ihre finanziellen Zusagen einhalten, die bereits auf den letzten Konferenzen gemacht wurden. Wir brauchen mehr internationale Zusammenarbeit und mehr Fortschritte beim Klimaschutz, bei der Anpassung, der Finanzierung sowie beim Thema Verluste und Schäden. Die ersten Ansätze afrikanischer Länder zur Nutzung klimafreundlicher Energien müssen stärker unterstützt werden”, fordert Michael Kühn, Klimaexperte der Welthungerhilfe.

Michael Kühn ist vom 13. bis 20.11.2022 bei der Klimakonferenz in Sharm-el-Sheik vor Ort und steht als Gesprächspartner zur Verfügung.

Für welche Belange sich die Bundesregierung aus Sicht der Welthungerhilfe bei der COP27 einsetzen soll, lesen Sie in unserem aktuellen Policy Brief.

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