Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN startet ihre Kampagne „Tierqual ist kein festlicher Genuss. #StopFoieGras“. Mit dem Herannahen der Festtage möchte VIER PFOTEN die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten für das Leid der Enten und Gänse bei der Stopfleberproduktion sensibilisieren.

Gänseleber gilt als ein raffiniertes Feinschmeckergericht, das oftmals an geselligen Anlässen verzehrt wird. Das als festlich geltende Gericht steht in starkem Kontrast zu dessen tierquälerischer Herstellung. Trotz mehrerer Kampagnen gegen Foie Gras bleibt die Schweiz mit jährlich 200 Tonnen importierter Foie Gras einer der grössten Konsumenten weltweit.

Jährlich werden ungefähr 600’000 Enten und Gänse getötet, um den schweizerischen Bedarf zu decken. Die Kampagne von VIER PFOTEN konzentriert sich auf Fakten im Zusammenhang mit der Produktion, um die Öffentlichkeit zu informieren und die Verbraucher und Verbraucherinnen zu ermutigen, ihre eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen.



Hoher Konsum trotz informierter Bevölkerung

Karin Hawelka, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN Schweiz: „Die Zwangsstopfung von Enten und Gänsen ist eine tierquälerische Praxis. Der Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ist dies zwar grundsätzlich bekannt, dennoch ist der Konsum dieses Produkts leider nach wie vor hoch. Es ist uns wichtig, die Konsumentinnen und Konsumenten weiterhin für dieses Thema zu sensibilisieren, damit die Nachfrage nach Foie Gras zurückgeht.“ Vor diesem Hintergrund konzentriert sich die Kampagne auf die brutale Realität der Stopfleberproduktion.

Dazu gehört auch die Tatsache, dass nur männliche Entenküken zwangsgefüttert und die weiblichen Entenküken kurz nach der Geburt geschreddert oder vergast werden. Karin Hawelka: „Bei der Zwangsstopfung wird ein Metallrohr in die Speiseröhre der Vögel eingeführt, was zu schmerzhaften und tödlichen Verletzungen führt. Die traurige Wahrheit ist zudem, dass die gestopften Enten und Gänse aufgrund der unnatürlichen Gewichtszunahme nicht mehr richtig atmen und sich kaum mehr bewegen können. Die Menge, die ihnen dreimal täglich gewaltsam in die Speiseröhre gestopft wird, würde beim Menschen einer täglichen Nahrungsaufnahme von 12 kg Spaghetti entsprechen.“




Ziel: Einfuhrverbot für Stopfleber

Gemäss einer repräsentativen Umfrage von VIER PFOTEN aus dem Jahr 2020 befürworten 60% der Schweizer Bevölkerung ein Importverbot für Stopfleber. Die Stiftung unterstützt die im März 2020 eingereichte Motion von Nationalrat Martin Haab, die ein solches Verbot fordert. Die Zwangsfütterung ist in der Schweiz seit 1978 verboten, da sie als tierschutzwidrige Praxis angesehen wird. Karin Hawelka: „Die grausame Stopfmast widerspricht jeglichen Tierschutzstandards. Es kann nicht sein, dass die Schweiz einerseits die Produktion von Foie Gras als tierquälerisch verbietet und gleichzeitig immer noch die Einfuhr aus dem Ausland gestattet. Die Zeit ist überfällig, diese Doppelstandards abzuschaffen. Es gibt heute mehrere kulinarische pflanzenbasierte Alternativen für Foie Gras, für die kein Tier leiden muss.“

Joy, eine berührende Geschichte

Im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums stellt VIER PFOTEN die bewegenden und eindrücklichen Geschichten fünf verschiedener geretteter Tiere vor. Diese Botschafter stehen stellvertretend für die vielen Tiere, die VIER PFOTEN in den letzten 20 Jahren gerettet hat. Eines dieser fünf Tiere ist die Ente Joy. Dabei veranschaulicht die aus der Foie Gras – Industrie gerettete untergewichtige Mulard-Ente Joy die Tierqual der betroffenen Enten in der Stopfmast und zeigt die natürlichen Bedürfnisse der Enten auf.

 

Quelle: VIER PFOTEN Schweiz
Artikelbilder: © VIER PFOTEN