Ohne die rund 534’000 Schweizer Milchkühe, müssten wertvolle Nährstoffe anderweitig verwendet werden. Diese fallen bei der Verarbeitung von pflanzlichen Urprodukten zu Lebensmitteln an und können nicht direkt in der Humanernährung eingesetzt werden.
Werden diese Nährstoffe nicht als Nebenprodukte in der Nutztierfütterung verwendet, kann der natürliche Nährstoffkreislauf nicht geschlossen werden und es entsteht Feed-Waste. Ein sehr wesentlicher Anteil des “Kraftfuttereinsatzes” bei den Milchkühen fällt unter diese Kategorie “Anti-Feed-Waste”. Abgesehen davon stammt 92% des Futters für die Schweizer Milchkühe aus dem Inland.
Jedes Jahr fallen rund 365’387 Tonnen an wertvollen, aber für den Menschen nicht nutzbaren, Nährstoffen bei der Nahrungsmittelherstellung an. Dazu zählt zum Beispiel auch Sojakuchen, welcher u.a. bei der Produktion des veganen Lebensmittels Tofu anfällt. Die bedeutendste Verwertung dieser Abfälle erfolgt dank Mischfutter. Laut einer Studie der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL können so in der Geflügelfütterung 57’575 Tonnen, in der Schweinefütterung 138’123 Tonnen und rund 170’000 Tonnen in der Rindviehfütterung veredelt werden.
“Kraftfutter” ist vielfach Verhinderung von Feed-Waste
Bei der Verarbeitung von landwirtschaftlichen Urprodukten in Müllereien, bei der Speiseölgewinnung, bei der Obstsaft- Bier- und Zuckerproduktion fallen Nebenprodukte an. Diese Nebenprodukte – sie werden statistisch zu den Kraftfuttern gezählt – haben noch viel Nährwert, können aber vom Menschen nicht direkt genutzt werden. Dank dem Einsatz in der Nutztierfütterung werden diese Restprodukte in einer sehr natürlichen Weise für den Menschen trotzdem nutzbar gemacht und es kann verhindert werden, dass Feed-Waste entsteht.
Milchkühe veredeln “Abfall” am effizientesten
Ohne die Rindviehfütterung würden rund 170’000 Tonnen solcher wertvoller Nebenprodukte als Feed-Waste entstehen. Die rund 534’000 Milchkühe (rund 36% des Rindviehbestandes) verwerten 61’200 Tonnen davon. Dies entspricht 114 kg oder knapp 20% des aktuellen Kraftfutterbedarfs einer durchschnittlichen Schweizer Milchkuh. Eine Schweizer Milchkuh lebt zu über 86% von Schweizer Raufutter, wie zum Beispiel Gras, was für den Menschen auch nicht direkt verwertbar ist.
Quelle: Schweizer Milchproduzenten / LID Landwirtschaftlicher Informationsdienst
Titelbild: Symbolbild (© Andrew Mayovskyy – shutterstock.com)