Cocktails geniessen – das ist das Eine – richtig punkten können Sie bei neuen Freunden, Kollegen oder Geschäftspartnern, wenn Sie sich auskennen.

Wer erfolgreicher Gastronom werden will, braucht oft eine coole Bar mit ausgebildetem Barkeeper.

Geschichte der Cocktails – zurück ins 17. Jahrhundert

Seit wann gibt es eigentlich Cocktails? Wir kennen Sie aus den ersten Filmen und aus Romanen. Man sagt, zu der Zeit als Rum, Gin und Brandy in Europa populär wurden, begann man auch zu mixen. Anfangs mixte man Wasser, Zucker, Gewürze und Früchte zum Alkohol. Also im Grunde fast so wie heute.

Die Herkunft des Begriffs lässt sich nicht ganz klären. Er tauchte auch erst im frühen 19. Jahrhundert auf und hat sich überraschenderweise absolut durchgesetzt. Im 18. Jahrhundert gab es die ersten Mischgetränke, die man “Punch” nannte. Auch diese waren eine Mischung aus Spirituosen, Wasser, Zucker, Zitronensaft und Gewürzen und man trank sie auf Feiern und Partys.

Im 19. Jahrhundert dann wurden die Cocktails fester Bestandteil der Bar-Kultur. Und die Bars waren wichtige Treffpunkte. Während der Prohibition in den USA (1920-1933) erlebte die Cocktail-Kultur einen Einbruch, da der Verkauf und die Herstellung von Alkohol illegal wurden. Trotzdem blieb die Nachfrage nach Cocktails hoch, und illegale Bars, auch bekannt als “Speakeasies”, florierten in dieser Zeit.

Nach dem Ende der Prohibition und während des 20. Jahrhunderts erlebte die Cocktail-Kultur eine Renaissance, und viele klassische Cocktails, die heute bekannt sind, wurden in dieser Zeit perfektioniert. Von den klassischen Martinis und Manhattans bis hin zu den tropischen Tiki-Drinks und den innovativen Kreationen der modernen Mixologie: Cocktails haben eine reiche und faszinierende Geschichte, die bis in die fernen Jahrhunderte zurückreicht.


Cocktail “Manhattan” mit Kirsche. (Bild: Brent Hofacker – shutterstock.com)

Die ersten Kultcocktails

1. Manhattan (19. Jahrhundert): Der Manhattan ist ein klassischer Cocktail, der seinen Ursprung im späten 19. Jahrhundert hat und bis heute populär ist. Er besteht aus Whiskey (in der Regel Rye), süssem Wermut und Bitter, oft mit einer Kirsche garniert. Der Manhattan wurde schnell zu einem Symbol für die gehobene Cocktailkultur in Städten wie New York City.

2. Martini (frühes 20. Jahrhundert): Der Martini ist einer der bekanntesten Cocktails überhaupt und wurde bereits im frühen 20. Jahrhundert zu einem Kultgetränk. Er besteht aus Gin und trockenem Wermut, oft mit einer Olive oder Zitronenzeste garniert. Der Martini wurde oft als Symbol für Eleganz und Raffinesse betrachtet und war in den 1920er und 1930er Jahren besonders populär.

3. Daiquiri (frühes 20. Jahrhundert): Der Daiquiri ist ein erfrischender Rum-Cocktail, der seinen Ursprung im frühen 20. Jahrhundert in Kuba hat. Er besteht aus Rum, Limettensaft und Zucker und wurde schnell zu einem beliebten Getränk, das sowohl in Kuba als auch in den USA geschätzt wurde.

4. Old Fashioned (19. Jahrhundert): Der Old Fashioned ist ein klassischer Whiskey-Cocktail, der bereits im 19. Jahrhundert entstand. Er besteht aus Bourbon oder Rye Whiskey, Zucker, Bitter und einer Orangen- oder Zitronenzeste. Der Old Fashioned wurde in den Bars von Kentucky und anderen Teilen der USA populär und blieb bis heute ein zeitloser Favorit.

5. Mint Julep (19. Jahrhundert): Der Mint Julep ist ein süsser, erfrischender Cocktail, der seinen Ursprung im Süden der USA im 19. Jahrhundert hat. Er besteht aus Bourbon, Zucker, Wasser und frischer Minze, serviert mit crushed Ice. Der Mint Julep wurde oft bei Pferderennen und gesellschaftlichen Veranstaltungen genossen und ist heute noch ein Symbol für die Südstaaten-Kultur.

Was ist ein “Bitter”? -> Angostura Bitter, Campari, Aperol, Peychaud’s Bitter und Fernet-Branca.


Cocktail Daiquiri mit erfrischendem Limettensaft (Bild: Shyripa Alexandr – shutterstock.com)

Cocktails der 1960er und 1980er Jahre

In den 1960er und 1980er Jahren gab es eine Fülle von kultigen Cocktails, die in Bars auf der ganzen Welt populär waren. Hier sind einige der bekanntesten:

1960er Jahre:

Mai Tai: Der Mai Tai wurde in den 1960er Jahren zu einem Symbol für Tiki-Kultur und exotische Cocktails. Er besteht aus Rum, Limettensaft, Orangenlikör, Mandelsirup und manchmal auch anderen Fruchtsäften. Der Mai Tai wurde für seinen komplexen Geschmack und seine erfrischende Natur geschätzt.

Die Tiki-Bars, die in den 1930er Jahren in den Vereinigten Staaten entstanden, waren Orte, an denen Menschen in eine imaginäre Welt der Südsee entfliehen konnten. Sie waren reichlich mit Bambus, Palmen, Masken, Totems, Seemannsknoten, exotischen Pflanzen und anderen polynesischen Dekorationen geschmückt. Diese Bars boten exotische Tiki-Drinks an, die oft aus Rum und verschiedenen Fruchtsäften sowie exotischen Gewürzen und Dekorationen hergestellt wurden.

Bloody Mary: Die Bloody Mary war in den 1960er Jahren besonders beliebt, vor allem als Brunch-Cocktail. Dieser pikante Cocktail besteht aus Wodka, Tomatensaft, Zitronensaft, Worcestersauce, Tabasco, Sellerie-Salz und Pfeffer und wird oft mit einer Selleriestange garniert.

Whiskey Sour: Der Whiskey Sour war in den 1960er Jahren ein beliebter Cocktail für Liebhaber von Bourbon und Whiskey. Er besteht aus Bourbon oder Whiskey, Zitronensaft, Zucker und manchmal auch Eiweiss. Der Cocktail wird geschüttelt und mit einer Kirsche oder einer Orangenscheibe garniert.


Der “Mai Tai” mit viel exotischem Aroma. (Bild: Brent Hofacker – shutterstock.com)

1980er Jahre: Bunt und schrill

Sex on the Beach: Der Sex on the Beach war ein ikonischer Cocktail der 1980er Jahre und ist auch heute noch in vielen Bars zu finden. Er besteht aus Wodka, Pfirsichlikör, Orangensaft und Cranberrysaft und wird oft mit einer Orangenscheibe oder einer Cocktailkirsche garniert.

Long Island Iced Tea: Der Long Island Iced Tea war damals ein beliebter Party-Cocktail. Er ist bekannt für seinen hohen Alkoholgehalt und seine Mischung aus verschiedenen Spirituosen wie Wodka, Rum, Gin, Tequila und Triple Sec, die mit Limettensaft und Cola gemischt werden.

Blue Lagoon: Der Blue Lagoon ist für seine leuchtend blaue Farbe und seinen erfrischenden Geschmack bekannt war. Er besteht aus Wodka, Blue Curaçao und Limettensaft, oft garniert mit einer Zitronenscheibe oder einer Cocktailkirsche.

Tequila Sunrise: Der Tequila Sunrise ist für seine leuchtend orange-roten Farben bekannt. Er besteht aus Tequila, Orangensaft und Grenadine und wird oft mit einer Orangenscheibe und einer Cocktailkirsche garniert.

Piña Colada: Die Piña Colada wurde ebenfalls in den 1980er Jahren zu einem beliebten tropischen Cocktail. Er besteht aus Rum, Ananassaft, Kokosnusscreme und wird oft mit crushed Ice gemischt und mit einer Ananasscheibe und einer Cocktailkirsche garniert.


Der “Tequila Sunrise” leuchtet wie ein Sonnenaufgang oder -untergang in Gelb, Orange und Rot. (Bild: Brent Hofacker – shutterstock.com)

Beliebte Cocktails der 1990er Jahre

Cosmopolitan: Der Cosmopolitan wurde in den 1990er Jahren dank der TV-Serie “Sex and the City” zu einem Symbol für den urbanen Lifestyle. Er besteht aus Wodka, Crawnberrysaft, frischem Limettensaft und Orangenlikör und wird oft mit einer Zitronenzeste garniert.

Espresso Martini: Der Espresso Martini ist bis heute ein beliebter Cocktail. Er kombiniert Wodka, Kaffeelikör und frisch gebrühten Espresso und wird oft mit Kaffebohnen garniert.

Mojito: Obwohl der Mojito bereits vor den 1990er Jahren bekannt war, erlebte er in diesem Jahrzehnt eine Renaissance und wurde zu einem beliebten Cocktail in Bars auf der ganzen Welt. Er besteht aus Rum, frischer Minze, Limettensaft, Zucker und Soda.

Appletini: Der Appletini, ein Apfelgeschmack mit einem Martini-Twist, besteht aus Wodka und Apfel-Likör und wird oft mit einem Apfelstück oder einer Kirsche garniert.

Frozen Margarita: Die Frozen Margarita, eine gefrorene Variante des klassischen Cocktails, wurde in den 1990er Jahren immer beliebter. Sie besteht aus Tequila, Triple Sec, Limettensaft und crushed Ice und wird oft mit Salz am Rand des Glases serviert.


Der”Mojito” mit Limettensaft und Minze. (Bild: jack_cz – shutterstock.com)

Kult-Cocktails der 2000er Jahre

Mojito (weiterhin beliebt): Der Mojito behielt auch in den 2000er Jahren seine Popularität und wurde weiterhin in Bars auf der ganzen Welt genossen.

Martini Variationen: Verschiedene Variationen des klassischen Martinis, wie der Lychee Martini oder der Watermelon Martini, wurden in den 2000er Jahren populär. Diese Cocktails bieten eine Vielzahl von fruchtigen und exotischen Aromen.

Moscow Mule: Der Moscow Mule, ein erfrischender Cocktail aus Wodka, Ingwerbier und Limettensaft, erlebte in den 2000er Jahren eine Wiederbelebung und wurde zu einem beliebten Getränk in Bars und Restaurants.

Mojito Variationen: Neben dem klassischen Mojito wurden auch verschiedene Variationen des Cocktails populär, wie der Erdbeer-Mojito oder der Mango-Mojito, die den erfrischenden Geschmack des Originals mit zusätzlichen Fruchtaromen kombinieren.

Margarita Variationen: Ähnlich wie beim Mojito wurden auch Margarita Variationen in den 2000er Jahren immer beliebter. Zum Beispiel der Frozen Strawberry Margarita oder der Coconut Margarita, die den klassischen Cocktail mit neuen Aromen und Texturen aufpeppen.


Der Moscow Mule wird aus den kultigen Kupferbechern getrunken. (Bild: Brent Hofacker – shutterstock.com)

Diese Cocktails waren typisch für die Cocktailkultur der 1990er und 2000er Jahre und haben die Barlandschaft in diesem Zeitraum geprägt. Sie sind auch weiterhin beliebt und werden von vielen Menschen auf der ganzen Welt genossen.

Wie man an den Zusammensetzungen der Cocktails sieht, spielt Zucker meist eine wichtige Rolles und fruchtige Liköre, die ebenfalls viel Zucker enthalten. Daher sind Cocktails so beliebt, aber auch gefährlich. Sie erinnern an Fruchtlimonade, sind “süffig” und daher ist die Alkoholwirkung schnell unterschätzt. Jeder sollte sie bewusst geniessen, sein Limit kennen und vor allem nicht viele verschiedene Sorten an einem Abend probieren, sondern lieber bei einer Sorte bleiben.



 

Titelbild: smspsy – shutterstock.com