Die Adventszeit ist für viele Menschen eine Zeit voller Leckereien und süsser Versuchungen: Plätzchen, Glühwein, Schokolade und festliche Mahlzeiten. Doch für Menschen, die mit Übersäuerung zu kämpfen haben, können diese Köstlichkeiten unangenehme Folgen haben – von Sodbrennen über Magenprobleme bis hin zu allgemeinem Unwohlsein. Wie lässt sich die Adventszeit geniessen, ohne den Körper zu stark zu belasten? Hier sind hilfreiche Infos und Tipps!

Die meisten Menschen merken ihre chronische Übersäuerung erst, wenn sie häufig Sodbrennen bekommen. Das bedeutet, dass man schon lange Zeit zu viele säurebildende Mahlzeiten und Getränke zu sich genommen hat. Und das ist heutzutage sehr schnell geschehen. Denn die heutige Ernährung ist eher säurelastig. Während Experten empfehlen täglich 80 % Gemüse und nur 20 % Fleisch, Eier, Käse, Milchprodukte, Zucker und Teigwaren zu sich zu nehmen, sieht es meist eher umgekehrt aus.

Auch die falschen Getränke schlagen sehr zu Buche. Der allerorts heiss geliebte Kaffee ist ein Säurebilder der ersten Kategorie. Wer ihn mehrmals am Tag trinkt, riskiert Probleme mit der Magensäure. Dabei ist es nicht das Koffein, das den Magen zu vermehrter Säurebildung anregt, sondern es sind die Gerbsäuren. Man kann sich extra magenschonende Kaffeesorten aussuchen, aber allgemein säuert Kaffee mehr als schwarzer oder grüner Tee.

Zuckerhaltige Getränke sind ebenfalls schlecht. Alkoholhaltige ebenso. Wie man sieht, hat man heutzutage schnell jeden Tag zu viele Säurebilder zu sich genommen.


Stollen Plätzchen und dann noch Glühwein sind eine echte Herausforderung für chronisch übersäuerte Menschen. (Bild: Penofoto – shutterstock.com)

Was ist Übersäuerung?

Übersäuerung bezeichnet ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Ursache ist eine zu säurehaltige Ernährung, die durch Stress und Bewegungsmangel verstärkt werden kann. Typische Symptome sind:

  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Sodbrennen
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Verdauungsprobleme

Häufiges saures Aufstossen ist nicht harmlos und muss bekämpft werden. (Bild: Pormezz – shutterstock.com)

Warum die Adventszeit den Säure-Basen-Haushalt belastet

Viele traditionelle Adventsgenüsse enthalten Lebensmittel, die sauer verstoffwechselt werden:

  • Zuckerreiche Plätzchen und Lebkuchen
  • Alkoholische Getränke wie Glühwein oder Punsch
  • Fleischgerichte wie Gans oder Ente
  • Teigwaren wie Knödel

Diese Lebensmittel fördern die Bildung von Säuren im Körper. In Kombination mit Stress (Geschenkekauf, Termine, Weihnachtsvorbereitungen) wird die Übersäuerung oft noch verstärkt. Aber gerade die häufigen Einladungen, die Weihnachtsfeste mit Kollegen, Freunden und Familien sind eine echte Herausforderung für alle, die eh schon mit Übersäuerung zu kämpfen haben.

Tipps, um in der Adventszeit die Säurebelastung zu reduzieren

  1. Basenreiche Lebensmittel integrieren
    Ergänzen Sie Ihre Mahlzeiten mit basischen Lebensmitteln, die das Säure-Basen-Gleichgewicht unterstützen. Dazu gehören:

    • Gemüse wie Brokkoli, Spinat und Zucchini
    • Kartoffeln
    • Obstsorten wie Äpfel, Birnen und Beeren
    • Mandeln
  2. Gesunde Alternativen zu Plätzchen und Co.
    • Plätzchenvarianten ohne Zucker: Verwenden Sie Xylit oder Kokosblütenzucker als Zuckeralternative und Vollkornmehl statt Weissmehl.
    • Nüsse statt Schokolade: Mandeln, Walnüsse und Cashews sind basenbildend und liefern wertvolle Nährstoffe.
    • Fruchtige Snacks: Trockenfrüchte wie Datteln oder Feigen in kleinen Mengen sind eine gute Alternative zu zuckerreichen Süssigkeiten.
  3. Glühwein mal anders
    • Ersetzen Sie Glühwein durch alkoholfreien Punsch aus Apfel- oder Traubensaft, gewürzt mit Zimt, Nelken und Kardamom.
    • Kräutertees (z. B. Fenchel oder Kamille) können ebenfalls wärmend wirken und den Magen beruhigen.
  4. Säurehaltige Lebensmittel bewusst reduzieren
    • Alkohol, Kaffee und Zucker möglichst einschränken.
    • Stattdessen auf Wasser, Kräutertees oder Basentees setzen.
  5. Bewegung und Entspannung nicht vergessen
    • Spaziergänge in der winterlichen Natur regen den Stoffwechsel an.
    • Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation helfen, Stress abzubauen und den Säure-Basen-Haushalt zu entlasten.
  6. Basenbäder für die Adventszeit
    • Ein Basenbad hilft dem Körper, überschüssige Säuren über die Haut auszuscheiden, und wirkt entspannend.

Wissenswertes rund um Übersäuerung

Salz ist ebenfalls ein starker Säurebilder. Wer nicht selbst salzt beim Kochen, sondern vor allem fertig zubereitete Speisen isst, dazu morgens und abends Wurst und Käse, hat schnell sein tägliches Mass an Salz voll. Dann säuert bereits das gesalzene Frühstücksei. Auch Eier selbst können Sodbrennen auslösen. Andere Gewürze und Kräuter sind aber wiederum sehr gut bei Übersäuerung.

Zuckerersatzstoffe: Nicht alle Süssstoffe wirken basisch oder neutral im Körper. Agavensirup etwa kann zu massiven Verdauungsproblemen führen. Er kann nämlich nur über die Leber verstoffwechselt werden, im Gegensatz zum Zucker. Agavensirup wird oft als gesunde Alternative zu herkömmlichem Zucker beworben, doch er besteht hauptsächlich aus Fruktose, die nicht wie Glukose direkt vom Darm ins Blut aufgenommen wird.

Somit riskiert man eine Überlastung der Leber. Nimmt man jeden Tag Agavensirup zum Süssen kann das nach einiger Zeit zu häufigen Durchfällen führen. Besonders Menschen mit einer Fruktoseintoleranz sollten vorsichtig sein, aber auch alle anderen können nach einigen Monaten merken, dass es Probleme gibt. Zuckerersatzstoffe sollte man daher immer mal abwechseln.


Basische Lebensmittel auf einem Blick. (Bild: Tatiana Baibakova – shutterstock.com)

Schnelle Helfer: Kieselsäure, Heilerde und Basenpulver

  • Kieselsäure, die reich an Silizium ist, stärkt das Bindegewebe und unterstützt den Abtransport von Säuren und Giftstoffen über Haut und Nieren.
  • Basenpulver liefert dem Körper wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Kalium, die Säuren neutralisieren und die Pufferkapazität des Blutes fördern. Es eignet sich besonders bei einer akuten Übersäuerung, sollte jedoch nur zeitweise verwendet werden, um den körpereigenen Ausgleich nicht zu beeinträchtigen.
  • Heilerde wirkt auf natürliche Weise absorbierend: Sie bindet überschüssige Säuren, Schadstoffe und Stoffwechselabfälle im Verdauungstrakt, sodass diese schonend ausgeschieden werden können. Die Kombination aus diesen Mitteln, einer basenreichen Ernährung und ausreichend Flüssigkeit kann dazu beitragen, das Säure-Basen-Gleichgewicht nachhaltig zu stabilisieren.

Säureausgleichstag – Menüplan

Hat man an einem Adventswochenende zu sehr über die Strenge geschlagen, ist ein Ausgleichstag eine kluge Lösung um dem Körper zu helfen, die überschüssigen Säuren wieder los zu werden. Hier ein Beispiel wie die Ernährung an einem solchen Basen-Tag aussehen könnte:

Frühstück

  • Getränk: Ein Glas lauwarmes Wasser mit einem Spritzer Zitronensaft (wirkt basisch im Körper).
  • Speise: Ein basisches Müsli aus Haferflocken, Mandelmilch, geriebenem Apfel, gehackten Mandeln und etwas Zimt.
  • Option: Ein grüner Smoothie aus Spinat, Gurke, Banane, Ingwer und Zitronensaft.

Zwischenmahlzeit (Vormittag)

  • Eine Handvoll ungesalzene Mandeln oder Walnüsse.
  • Ein Stück basisches Obst wie Birne oder Papaya.
  • Kräutertee (z. B. Brennnessel- oder Fencheltee, der entsäuernd wirkt).

Gesunde Bowls entlasten den übersäuerten Körper (Bild: Jukov Studio – shutterstock.com)

Mittagessen

  • Vorspeise: Eine klare Gemüsebrühe mit frischen Kräutern.
  • Hauptgericht: Gedämpftes Gemüse (z. B. Brokkoli, Zucchini und Karotten) mit Quinoa oder Hirse als Beilage. Dazu ein Esslöffel kaltgepresstes Olivenöl.
  • Beilage: Frischer Salat aus Rucola, Gurke, Avocado und Zitronen-Dressing.
  • Getränk: Stilles Wasser oder basisches Mineralwasser.

Zwischenmahlzeit (Nachmittag)

  • Ein basischer Gemüse-Snack wie Karotten- oder Gurkensticks mit Avocado-Dip.
  • Ein Kräutertee oder ein Basenpulver-Drink zur Unterstützung des Säure-Basen-Haushalts.

Abendessen

  • Speise: Eine leichte Gemüsesuppe (z. B. Kürbis- oder Zucchinisuppe) mit frischen Kräutern. Alternativ ein gedünsteter Fenchel oder Ofengemüse.
  • Beilage: Ein kleiner Salat aus Babyspinat, Radieschen und Sprossen.
  • Option: Ein Vollkornknäckebrot mit etwas Mandelmus.
  • Getränk: Ein Glas basisches Kräuterwasser (z. B. mit Minze oder Zitronenmelisse).

Hinweise für den Tag

  • Flüssigkeit: Mindestens 2–3 Liter Wasser oder Kräutertee trinken, um die Säuren aus dem Körper zu spülen.
  • Bewegung: Regelmässige moderate Bewegung (z. B. Spaziergänge oder Yoga) hilft beim Abtransport von Säuren.
  • Stress vermeiden: Entspannungsübungen oder Meditation unterstützen den Säure-Basen-Haushalt.


 

Titelbild: 1st footage – shutterstock.com