Importierte Erdbeeren gibt es das ganze Jahr über zu kaufen. Doch richtig lecker und deutlich intensiver schmecken regional geerntete Früchte. Die Erdbeerzeit beginnt ab etwa Anfang Mai und zieht sich über die gesamten Sommermonate.

Egal ob auf dem Kuchen, als Nachtisch oder als Marmelade – mit Erdbeeren lassen sich zahlreiche Köstlichkeiten zubereiten. Auch im heimischen Garten wachsen einige Erdbeersorten bei guter Pflege besonders gut. Auf geht‘s in die Erdbeersaison 2020!

So kam die Erdbeere nach Europa

Die Erdbeere gehört botanisch zu den Rosengewächsen. Eigentlich handelt es sich um eine Sammelnussfrucht oder Scheinbeere und nicht um eine Beere. Erste Walderdbeeren gab es bereits in der Jungsteinzeit und schon damals wussten die Menschen das Aroma der kleinen Frucht zu schätzen. Römische und griechische Dichter berichteten ebenfalls über die schmackhaften Beeren.

Kultiviert wurde die Erdbeere erst im 14. Jahrhundert. Im Mittelalter wurde die im Lateinischen als „fragum“ bezeichnete Pflanze auf grossen Flächen angepflanzt. Es handelte sich jedoch stets um die recht kleine Walderdbeere. Französische Siedler stiessen dann in Amerika auf eine Art mit grösseren Früchten. Im 17. Jahrhundert gelangte die Frucht unter der Bezeichnung amerikanische Scharlach-Erdbeere auch nach Europa. Auch aus Chile wurden einige Pflanzen eingeführt. Aus einer Kreuzung der beiden Arten entstand die grössere sogenannte Ananas-Erdbeere, die wegen ihrer Form so genannt wurde.


Frische Erdbeeren schmecken direkt nach dem Pflücken am besten. (Bild: J. NATAYO – shutterstock)

Rote Frucht mit gesundem Inhalt

Die Erdbeere ist nicht nur lecker, sondern enthält auch zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe. Dazu kommt, dass das rote Früchtchen nur wenige Kalorien hat – perfekt sind die Beeren also zum Naschen geeignet. In 100 Gramm Erdbeeren stecken gerade einmal 32 Kilokalorien. Darüber hinaus enthalten die Früchte Ballaststoffe, die sich positiv auf unsere Verdauung auswirken. Der Vitamin-C-Gehalt liegt im Vergleich zu Zitrusfrüchten sogar höher. Dazu kommen weitere Inhaltsstoffe wie Folsäure, Kalzium, Eisen, Zink und Kupfer, die die Beeren zu echten Mineralstoffbomben machen.

Regionale Früchte schmecken am besten, denn diese Erdbeeren werden quasi direkt vor Ort verzehrt. Die Früchte sind recht empfindlich und beim Transport kann es zu Beschädigungen kommen. Frisch geerntet entfalten die Früchte ihr volles Aroma. Wichtig ist, die Erdbeeren nicht unter fliessendem Wasser zu säubern, das mögen die empfindlichen Früchtchen gar nicht. Legen Sie die Erdbeeren einfach in etwas stehendes Wasser, um sie zu säubern. Den Stil und die grünen Kelchblätter sollten Sie erst nach der Reinigung abschneiden. Auch wenn es so scheint, eine rote Frucht schmeckt übrigens nicht unbedingt süsser als eine hellere Erdbeere.

Erdbeeren im eigenen Garten

Wenn Sie Erdbeeren selbst ernten möchten, benötigen Sie nicht zwingend einen eigenen Garten. Es gibt auch Pflanzen, die sehr gut in Töpfen gedeihen. Im Handel erhalten Sie verschiedene Sorten, insgesamt gibt es mehr als 1’000 Erdbeersorten. Besonders süss schmecken die Sorten „Elvira“, „Korona“ oder „Honeoye“. Eine der ältesten Erdbeersorten ist „Mieze Schindler“, die vor rund 100 Jahren gezüchtet wurde. Die Früchte sind sehr klein, aber äusserst süss und sehr aromatisch. Wenn Sie im Garten selbst anbauen möchten, sind die Sorten „Polka“, „Thuriga“ oder „Königin Luise“ gut geeignet. Auf dem Balkon machen sich Monatserdbeeren gut, die zwischen Juni und Oktober Früchte liefern. Diese Sorten sind etwas kleiner aber sehr schmackhaft.

Wenn Sie Erdbeeren im Garten pflanzen, ist ein tiefgründiger und durchlässiger Boden gut geeignet. Sehr gut wachsen die Pflanzen in einem humus- und nährstoffreichen Boden. Am besten pflanzen Sie die Erdbeeren zwischen Juli und September ein, im folgenden Jahr tragen die Pflanzen das erste Mal Früchte. Unterschiede gibt es beim Ertrag, einige Sorten tragen nur zwei oder drei Mal, andere sind dauertragend. Nach drei Jahren fühlen die Pflanzen sich in einem neuen Beet wohl, so dass ein regelmässiger Standortwechsel für einen Ertrag sinnvoll ist.


Erdbeeren im eigenen Garten anpflanzen. (Bild: EduardSV – shutterstock)

Erdbeeren – Kuchen, Torte oder vielleicht auch mal pikant

Die Erdbeeren schmecken frisch gepflückt mit etwas Zucker, Sahne oder Vanillesauce sehr lecker. Auch auf einem klassischen Tortenboden machen die roten Früchte sich gut. Natürlich können Sie auch Cupcakes, Muffins oder Cakepops mit dem Obst zaubern – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Doch es muss nicht immer süss sein, Erdbeeren lassen sich auch pikant sehr gut verarbeiten. Probieren Sie einmal Erdbeer-Spargel-Gemüse oder Erdbeeren mit Ziegenkäse. Köstlich schmecken die Früchte auch zusammen mit Balsamicoessig, etwa zusammen mit Avocado als Salat angemacht


Ein Klassiker: Erdbeeren auf einem Tortenboden. (Bild: Anna Shepulova – shutterstock)

Erdbeermarmelade selber kochen

Erdbeerkonfitüre oder Erdbeermarmelade lässt sich leicht zubereiten und sorgt auch noch im Winter für gute Laune. Aus einem Kilogramm Erdbeeren und 500 Gramm Gelierzucker 2:1 kochen Sie etwa vier Gläser Marmelade. Geben Sie die kleingeschnittenen und gesäuberten Erdbeeren in einen Topf und mischen das Ganze mit dem Saft einer Zitrone.  Mischen Sie den Gelierzucker unter und lassen alles für rund eine Stunde ziehen. Richtig lecker wird es, wenn Sie eine Vanilleschote auskratzen und sowohl das Mark als auch die Schote mitkochen. Angeln Sie die Schote am Ende nach dem Einkochen einfach aus dem Topf. Kochen Sie die Mischung auf und lassen alles für etwa drei bis fünf Minuten unter ständigem Rühren kochen. Der entstehende Schaum sollte abgeschöpft werden. Nun geben Sie alles in saubere Gläser und verschliessen diese sofort. Stellen Sie die Gläser danach direkt auf den Kopf. Steht die Marmelade kühl und dunkel bleiben sie bis zu zwei Jahre haltbar, vermutlich haben Sie die leckere Marmelade aber schon viel früher verspeist.


Lecker, Erdbeermarmelade selber einkochen. (Bild: kostasgr – shutterstock)

 

Titelbild: GCapture – shutterstock