Knoblauch gilt in vielfältiger Hinsicht als Wundermittel: Das Lauchgewächs vertreibt angeblich nicht nur Vampire, sondern wirkt auch gegen Haarausfall und lindert Zahnschmerzen.

Schon die Ägypter schworen auf die Kraft der Knoblauchknolle, der Verzehr sollte die Ausdauer steigern, Erkrankungen heilen und diente sogar als Grabbeigabe für Pharaonen. Heute hat der Knoblauch seinen festen Platz in der Küche und verfeinert vielfältige Gerichte. Aufgrund spezieller Inhaltsstoffe ist das Lebensmittel äusserst gesund.

Geschichte des Knoblauchs

Als eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt steht Knoblauch fast überall auf der Welt auf der Speisekarte. Forscher gehen davon aus, dass die Geschichte des Gewächses mehr als 5.000 Jahre zurückreicht. Der Ursprung soll im zentralasiatischen Raum, dem heutigen Usbekistan und Tibet, liegen. Vermutlich haben die Römer das Zwiebelgewächs von dort mit nach Europa gebracht. Mönche nutzen das Gewächs als Heilpflanze. Unter anderem schrieben die Römer dem Knoblauch eine aphrodisierende Wirkung zu. Im Mittelalter setzen die Menschen die Knolle quasi als Allheilmittel gegen vielerlei Beschwerden ein. Auch  gegen Cholera und Pest wurde Knoblauch verwendet. Das im Gewächs enthaltene Allicin bekämpft Viren, Bakterien und Pilze, darum gilt der Knoblauch als natürliches Antibiotikum.

Wissenswertes zum Wachstum der Knolle

Knoblauch zählt botanisch zur Familie der Lauchgewächse, die zu den Amaryllisgewächsen gehören. Das Knollengewächs wird bis zu 70 Zentimeter hoch. Inzwischen wird der Knoblauch auf der ganzen Welt angebaut, die Blütezeit ist zwischen Juni und August. Botaniker bezeichnen die Knolle, die sich unter der Erde bildet, auch als Knoblauchzwiebel. Die Zwiebel bildet mehrer gleichgrosse Nebenzwiebeln, die als Knoblauchzehen bezeichnet werden. Beim Kochen kommen vor allem die Knoblauchzehen zum Einsatz, einige Köche verwenden die frischen Blätter zum Würzen. Wird die Pflanze zu medizinischen Zwecken eingesetzt, werden ebenfalls frische oder getrocknete Zehen verwendet.


Knoblauch nach der Ernte. (Bild: Cherries - shuttertsock)

Knoblauch nach der Ernte. (Bild: Cherries – shuttertsock)


Warum entwickelt sich der charakteristische Knoblauchgeruch?

Die Knoblauchzehen selbst riechen kaum, beim Schneiden oder nach dem Verzehr entwickelt sich dann der typische Geruch. In der Zehe befinden sich die schwefelhaltige Aminosäure Alliin und das Enzym Alliinase. Bei einer Beschädigung der Zehe treffen die beiden Stoffe aufeinander und es entsteht eine schwefelhaltige Verbindung, das Allicin. In der Natur schützt sich der Knoblauch mit der Geruchsentwicklung vor Fressfeinden. Verspeisen wir das Allicin, gelangt es zunächst in den Magen, von wo aus der Geruch über die Speiseröhre ausströmt und den typischen Mundgeruch verursacht. Vom Magen geht es weiter in den Darm und damit in den Blutkreislauf des Menschen. So strömen wir nach einiger Zeit den charakteristischen Duft beim Schwitzen aus. Wer übrigens selbst Knoblauch gegessen hat, nimmt den Geruch bei anderen nicht wahr. Das liegt daran, dass unser Geruchssinn den Knoblauchduft nur für etwa 20 Sekunden realisiert, danach regieren wir nicht mehr auf den Duft. Wer also selbst riecht, hat den Geruch sozusagen schon in der Nase und kann daher bei anderen nichts mehr wahrnehmen. Übrigens hilft es, Petersilie, Minze oder Salbei gegen die Knoblauchfahne zu kauen.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe im Überblick

Wichtigster Bestandteil des Knoblauchs ist das Allicin, das für den typischen Geruch sorgt und für die antibiotischen Eigenschaften der Knolle verantwortlich ist. Dazu ist das Lauchgewächs reich an verschiedenen Vitaminen. Die Vitamine A, C, E und H sowie verschiedene B-Vitamine sind sehr gesund und gleichen Mangelerscheinungen aus. Enthalten sind zudem Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium oder Kupfer. Scorbinne sind weitere Inhaltsstoffe des Knoblauchs, die Stoffe wirken blutverdünnend und sind damit vor allem für Menschen mit Bluthochdruck gut geeignet. Dazu kommt Adenosin, das ebenfalls einen positiven Effekt auf den menschlichen Blutdruck hat. Forscher gehen davon aus, dass die in der Knolle enthaltenen Flavonoiden zur Senkung des Blutdrucks beitragen können. Das kleine Gewächs ist also tatsächlich ein echte Geheimwaffe für unsere Gesundheit!

Diese verschiedenen Sorten gibt es

Wer sich einmal im Supermarkt umschaut, entdeckt verschiedene Arten von Knoblauch: Gemeiner Knoblauch ist weiss oder rötlich und in der Regel überall erhältlich. Der Geschmack der Zehen ist eher mild, wobei die Schärfe bei längerer Lagerung zunimmt.

Schlangenknoblauch sieht aus wie Lauch, bildet aber ähnliche Knollen wie der gemeine Knoblauch. Der Geschmack dieser Sorte ist sehr mild und gut geeignet, wenn Sie die Schärfe der Knolle nicht mögen.

Im Handel gibt es unter Umständen schwarzen Knoblauch. Dabei handelt es sich nicht um eine eigene Sorte. Diese Variante wird durch einen speziellen Fermentierungsprozess verändert. Die Zehen müssen dazu mindestens sechs Wochen in einem luftdicht verschlossenen Gefäss bei einer Temperatur von 60° Celsius gelagert werden. Der schwarze Knoblauch schmeckt mild und süsslich und hinterlässt nach dem Verzehr nicht den typischen Geruch.

So verarbeiten Sie die Knoblauchzehen

Knoblauch lässt sich auf vielerlei Arten verarbeiten. Nachdem Sie die einzelnen Zehen aus der Knolle gelöst haben, ziehen Sie zunächst die Haut ab.Das Schälen geht besonders einfach, wenn Sie die Zehe vorher mit der Messerklinge platt drücken. Die Zehe schneiden Sie in feine Scheiben oder kleine Stückchen. Möglich ist auch die Verwendung einer Knoblauchpresse. Angebraten entfaltet das Gewächs sein volles Aroma. Wichtig ist, den Knoblauch dabei nicht zu braun werden zu lassen, denn sonst entsteht ein unangenehmer Geschmack. Die Zeitschrift „Essen und Trinken“ gibt noch einen besonderen Tipp: Durch das Entfernen des Herzstücks soll der Knoblauch bekömmlicher werden. Auch Einlegen in Milch nimmt der Knolle die Schärfe.


Knoblauch mit einem scharfen Messer fein schneiden. (Bild:f okusgood - shutterstock)
Knoblauch mit einem scharfen Messer fein schneiden. (Bild:f okusgood – shutterstock)

Knoblauch richtig lagern

Die Knollen fühlen sich bei Zimmertemperatur am wohlsten. Ideal ist ein trockener Ort mit eher geringer Luftfeuchtigkeit, damit der Knoblauch nicht zu schimmeln beginnt. Aus diesem Grund ist der Kühlschrank nicht geeignet. Wichtig ist, dass die Knollen dunkel aufbewahrt werden, da sie im Licht schnell austreiben. Genügend Luft ist ebenfalls entscheidend, ideal ist eine Papiertüte. Handelt es sich um eine frische Knolle, bleibt sie bei richtiger Lagerung durchaus zwei Monate frisch. Sind bereits Zehen aus der Knolle entfernt, sind die restlichen Knoblauchzehen noch etwa 14 Tage haltbar.


Knoblauch richtig lagern. (Bild: Leo Zank - shutterstock)
Knoblauch richtig lagern. (Bild: Leo Zank – shutterstock)

Wollen Sie Knoblauch länger haltbar machen, legen Sie die Zehen einfach in Weissweinessig ein. Füllen Sie dazu die Zehen in ein sauberes Glas mit Schraubverschluss und geben den Essig dazu. Verschliessen Sie das Glas und bewahren es im Kühlschrank auf. Auf Wunsch ergänzen Sie weitere Gewürze wie Chilli oder Thymian.

 

Titelbild: Volodymyr Plysiuk – shutterstock