Erfahrene Köche und Rotweinfans wissen natürlich, wie delikat das Kochen und Backen mit Rotwein ist.

Anfänger trauen sich nicht so recht und wissen auch nicht, welchen Wein sie nehmen sollen und wie viel. Wir geben einige Tipps.

Süss-Speisen und Backen mit Rotwein

Für Kinder ist das Backen und Kochen mit Rotwein natürlich nichts! Man sollte es auch tunlichst vermeiden, denn durch die Zugabe von Zucker schmeckt der Rotwein auch nicht mehr bitter und die Kinder sollen sich nicht an den Geschmack gewöhnen. Hier also streng sein und für die Kinder etwas anderes zubereiten.

Rotwein-Gelee

Ein tolles Mitbringsel und erstaunlich aromatisch: Rotweingelee stellt eigentlich viele Fruchtmarmeladen in den Schatten, weil es besonders viele Aromen bietet. Jeder Weintrinker sollte einmal versuchen, seinen Lieblingswein in Gelee zu verwandeln – er wird begeistert sein!

Das Gelee kann man natürlich morgens auf Toast und Brot essen, aber es passt auch gut zu Desserts und ist ein überraschendes Topping.

Zubereitung:

Für die Herstellung braucht man Gelierzucker in der auf der Packung angegebenen Menge. Es sollte natürlich der Gelierzucker für Gelee und nicht für Fruchtaufstrich sein! Denn dieser verhält sich anders und die Flüssigkeit braucht viel Geliermittel um fest zu werden.

Die Zubereitung ist wirklich kinderleicht und kann so mit jeder Art von Flüssigkeit erfolgen. Man kocht das Gelee genau nach Anleitung auf der Packung (bitte nicht selbst variieren!). Meist ist das 1 kg Gelierzucker auf 1 l Wein. Beides wird zusammen aufgekocht und dann noch flüssig in saubere Marmeladengläser gefüllt. Wichtig bei der Zubereitung ist vor allem die Hygiene. Die Gläser und Verschlüsse müssen keimfrei sein. Daher vorher mit kochendem Wasser ausspülen.

Rotwein-Desserts


Leckere Rotweincreme oder Rotweineis als Dessert. (Bild: Julia Bogdanova – shutterstock.com)

Rotwein-Cremes und Rotweindesserts kann man natürlich auch fertig kaufen, aber viel toller ist es doch, sie selbst aus dem eigenen Lieblingswein herzustellen. Dieser Nachtisch begeistert die Gäste und schmeckt eigentlich immer. Fragen Sie aber vorher, ob Ihre Gäste vielleicht keinen Alkohol im Essen mögen! Dann noch einen alternativen Nachtisch bereitstellen.

Zubereitung:

400 ml Flüssigkeit (entweder nur Wein oder den Wein mit Fruchtsaft wie Kirschsaft mischen)

100 g Zucker

6 Blatt Gelatine

400 ml Sahne

Die Gelatine Blätter nach Vorschrift einweichen. Den Rotwein, Saft und Zucker mischen und gemeinsam erhitzen. Aber wie bei Glühwein bitte nicht kochen, sondern nur erhitzen, bis sich der Zucker löst.
Die Gelatine ausdrücken und einrühren. Die Creme dann fest werden lassen. Jetzt die Sahne schlagen und wenn die Creme abgekühlt ist, unterrühren. Fertig! Nach Bedarf noch mit Schokostreuseln verzieren.


Ein Klassiker sind die Rotweinbirnen als Dessert. (Bild: pixel-shot – shutterstock.com)

Glühweinkuchen

In der Herbst- und Weihnachtszeit genau das Richtige: Ein einfacher Sandkuchen mit Glühweinzuckerguss! Einfach hergestellt, aber sehr aromatisch.

Für den Kuchen kann man sein Lieblingsrezept für Gugelhupf oder trockenen Kuchen nehmen oder man wählt dieses:

Zubereitung:

250 g weiche Butter oder Margarine

180 g Zucker

1 Pck Vanillezucker

etwas Salz

4 Eier

250 g Mehl

1 Pck Backpulver

200 ml Glühwein oder Rotwein

Guss: 200g Puderzucker, 3 El Rotwein

Butter mit Zucker, Vanillezucker und Salz schaumig rühren, dann die Eier dazugeben. Mehl mit Backpulver vermengt löffelweise dazugeben. Dazu den Glühwein unterrühren. Den Teig in die gefettete Form geben. Ca. 45 Minuten backen.

Kuchen auskühlen lassen. Den Guss anrühren und darüber giessen.


Mit Rotwein lässt sich rosa Zuckerguss herstellen. (Bild: kiv_ph – shutterstock.com)

Mit Rotwein kochen

Mit Rotwein zu kochen, benötigt etwas Erfahrung oder Grundwissen. Wir haben dazu einige Tipps unten angehängt. Am besten mit kleinen Mengen anfangen und ausprobieren, wie es schmeckt. Zu viel Rotwein beeinflusst den Geschmack des Gerichtes meist zu sehr. Hier ist einfach Fingerspitzengefühl gefragt.


Geflügel in Rotwein geschmort. (Bild: from my point of view – shutterstock.com)

Braten mit Rotweinsauce

Zu herbstlichen und winterlichen Bratengerichten passt eine Rotweinsosse perfekt. Hierfür bereitet man den Braten nach Rezept vor. Man gibt Suppengemüse, Brühe und Rotwein Im Verhältnis von 50:50 dazu. Der Braten darf zur Hälfte mit der Flüssigkeit bedeckt sein und darin schmoren.

Immer mal Flüssigkeit nachgeben. Nach ca. 2 h kann der Braten schon gar sein. Das Fleisch muss sehr weich sein und fast zerfallen. Das zerkochte Gemüse wird püriert. Dann kommt noch etwas Brühe, Salz, Senf, Pfeffer und nach Bedarf noch mal etwas Rotwein hinzu. Mit Sahne abschmecken!

Hirschgulasch in Rotweinsauce


Hirschgulasch mit Rotwein gekocht. (Bild: Natalia Hanin – shutterstock.com)

Zu Wildgerichten passt Rotwein ganz hervorragend! Probieren Sie einmal Hirschgulasch mit Rotwein aus, die Aromen harmonieren perfekt.

Das Gulasch wird angebraten, gesalzen und gepfeffert. Fleisch herausnehmen. Dann kleine Zwiebel in der Pfanne braten. Alles mit Mehl bestäuben und anschwitzen. Das Fleisch wieder hinzugeben. Jetzt darf 0,5 l Wein dazu. Nach Geschmack Lorbeerblätter und Wacholderbeeren dazugeben. Alles gemeinsam aufkochen und schmoren lassen. Dazu kann man Spätzle servieren oder Semmelknödel oder Bratkartoffeln.

Tipps für das Kochen mit Rotwein


Kochen mit Rotwein braucht Erfahrung. (Bild: Maren Winter – shutterstock.com)

  • Das Kochen mit Wein hat eine uralte Tradition. Klassiker sind das Coq au Vin oder das Boeuf Bourguignon. Bei diesen Gerichten schmeckt der Rotwein sehr vor, was nicht jeder mag. Das Fleisch nimmt sehr viel von seinem Geschmack an.
  • Man kann gut Restwein verkochen, aber bitte keinen Billigwein! Denn natürlich beeinflusst der Wein sehr das Gericht. Ein schlechter Wein wird durch das Kochen noch intensiver.
  • Der Alkohol verdunstet natürlich zum Teil beim Kochen, aber gleichzeitig werden die Aromen intensiviert. Daher muss man schon gucken, welchen Wein man verwendet.
  • Faustregel: Muss das Gericht nur kurz garen, darf es ein sehr hochwertiger Wein sein. Schmort das Fleisch 2 Stunden lang, dann tut es auch ein einfacher, aber guter Kochwein.
  • Wer noch keine Erfahrung beim Kochen mit Wein hat, sollte streng nach Rezept vorgehen. Nicht lässig den Wein übers Gericht schütten, denn es kann sehr intensiv werden. Lieber erst wenig Wein hineingeben.
  • Übrigens: Geräuchtertes Fleisch bitte nicht mit Wein würzen, es lohnt sich nicht.

Wieviel Alkohol ist noch enthalten? Grundsätzlich ist ein solches Gericht erst nach 3 h Kochzeit frei von Alkohol. Erst bei 78 Grad Celsius verdampft der Alkohol vollständig.

Für Kinder und Anti-Alkoholiker sollte solch ein Gericht also nicht zubereitet werden!

Viele Gerichte werden mit Rotwein veredelt: Fleisch, besonders dunkles, profitiert davon. Natürlich auch Hühnchen und Fisch. Eine Rotweinsauce als Reduktion passt zu vielen Fleischgerichten. Wer mag, kann auch Pilzgerichte mit Rotwein zubereiten oder Nudelgerichte.

Das Kochen mit Rotwein sollte etwas zu festlichen Anlässen und allenfalls sonntags sein. Am besten ist es, sich nicht zu sehr daran zu gewöhnen, denn so konsumiert man unnötig Alkohol. Es dient der Verfeinerung von besonderen Gerichten, ist aber nichts für die Alltagsküche. Auch sollte man nicht zu häufig so kochen, denn es gibt noch vielerlei Möglichkeiten lecker zu kochen, ganz ohne den aromatischen Geschmackshelfer Rotwein.

Am besten passen Rotweingerichte in die Herbst- und Weihnachtszeit.



 

Titelbild: Evgeny Karandaev – shutterstock.com