Auch die Welt der Drinks ändert sich jedes Jahr. In diesem Sommer sind nachhaltige Drinks, hergestellt aus regionalen Zutaten, gefragter als die exotischen Klassiker.

Auch haben die Drinks eher weniger Alkoholgehalt, da man gesundheitsbewusster geniessen will.

Cocktail-Trends 2025: Nachhaltigkeit trifft Genuss

Während exotische Drinks lange Zeit international die Bars dominierten, setzen Gastronomen und Gäste heute auf eine neue Philosophie: Nachhaltigkeit, Regionalität und bewusster Genuss!

Regionale Zutaten statt exotischer Früchte

Tropische Früchte wie Ananas oder Passionsfrucht galten lange als essenzielle Bestandteile vieler Cocktails. Doch zunehmend setzen Bartender auf lokale, saisonale Zutaten, die aber nicht nur nachhaltiger sind, sondern auch intensivere Geschmackserlebnisse bieten!

In der Schweiz bedeutet das etwa die Verwendung von heimischen Beeren, Alpenkräutern und Fruchtbränden, die eine neue Vielfalt in die Cocktail-Kultur bringen.

Die Schweiz hat ohnehin eine beeindruckende Vielfalt an lokalen Spirituosen, die oft aus regionalen Zutaten hergestellt werden und eine lange Tradition haben.



Schweizer Schnaps & Edelbrände

Die Schweiz ist bekannt für ihre hochwertigen Obstbrände, die aus heimischen Früchten wie Kirschen, Williamsbirnen oder Zwetschgen destilliert werden. Besonders beliebt sind:

  • Kirsch – ein klassischer Schweizer Obstbrand, oft aus Zuger Kirschen hergestellt.
  • Williams – ein aromatischer Birnenbrand mit intensivem Fruchtgeschmack.
  • Zwetschgenwasser – ein kräftiger, fruchtiger Schnaps aus Zwetschgen.

Handwerkliche Liköre & Kräuterbrände

Neben klassischen Obstbränden gibt es eine wachsende Szene für handwerklich hergestellte Liköre. Ein Beispiel ist Cuore Di Limone, eine Schweizer Brennerei, die Limoncello, Mandarino und Arancello nach traditionellen italienischen Rezepten produziert. Diese Liköre werden aus biologischen Zutaten hergestellt und sind frei von künstlichen Aromen und Farbstoffen.


Auch aus der Schweiz kommt hervorragender Limoncello. (Bild: OlgaBombologna – shutterstock.com)

Regionale Spezialitäten

Einige Destillerien setzen auf einzigartige regionale Zutaten, um besondere Spirituosen zu kreieren:

  • Appenzeller Alpenbitter – ein Kräuterlikör mit über 40 verschiedenen Kräutern.
  • Zuger Kirsch – eine geschützte Herkunftsbezeichnung für hochwertigen Kirschbrand aus Zug.
  • Walliser Aprikosenbrand – ein edler Brand aus Walliser Aprikosen.

Folgende Cocktails lassen sich aus Schweizer Spirituosen mixen:

1. Negroni Svizzero

Ein klassischer Negroni, aber mit ausschliesslich Schweizer Zutaten:
– 3 cl Ginuine Alpine Herbs Gin
– 3 cl Jsotta Vermouth Rosso
– 3 cl Jsotta Bitter Rosso
– Orangenschnitz oder Orangenzeste

Alle Zutaten werden in ein mit Eiswürfeln gefülltes Glas gegeben, dann nur vorsichtig umgerührt und mit einer Orangenzeste garniert.


Der fruchtige Negroni punktet mit gesunden Bitterstoffen. (Bild: 5PH – shutterstock.com)

2. Whisky Sour mit Schweizer Bourbon

– 5 cl Macardo Bourbon
– 3 cl Vegg White (pflanzlicher Eiweissersatz)
– 2 cl frischer Zitronensaft
– 1 cl Zuckersirup
– 1 Maraschino-Kirsche & Orangenschnitz

Hier werden alle Zutaten mit Eiswürfeln kräftig geshakt, dann in ein Glas abgeseiht und garniert mit der Kirsche und Orange.


Der populäre Whiskey Sour. (Bild: 5PH – shutterstock.com)

3. Espresso Martini mit Schweizer Kaffee-Likör

Perfekt für alle Kaffeeliebhaber:
– 4 cl Schweizer Vodka
– 3 cl Kaffeelikör aus Schweizer Röstung
– 1 Shot Espresso
– 1 cl Zuckersirup

Dieser Drink heisst tatsächlich nur Martini, weil er in einem gekühlten Martini-Glas serviert wird. Wer mag, kann aber etwas trockenen Martini hinzufügen oder eine der Komponenten für den Martini weglassen.


Hochprozentiger Kaffeegenuss: Der Espresso Martini. (Bild: MrSTAR01 – shutterstock.com)

4. Old Fashioned mit Schweizer Kirsch

– 5 cl Zuger Kirsch
– 1 Zuckerwürfel
– 2 Spritzer Angostura Bitter
– Ein paar Tropfen Wasser
– Orangenzeste

Den Zuckerwürfel mit Bitter und Wasser im Glas zerdrücken, Kirschbrand und Eiswürfel hinzufügen und vorsichtig umrühren.


Old fashioned – immer ein bekömmlicher, leckerer Cocktail. (Bild: Heleno Viero – shutterstock.com)

Low-ABV und alkoholfreie Kreationen

Bewusster Konsum ist keine Ausnahme mehr, sondern ein anhaltender Trend. Cocktails mit niedrigem Alkoholgehalt (Low-ABV) oder ganz ohne Alkohol sind gefragter denn je.
Ob elegante Spritz-Varianten mit Schweizer Holundersirup oder raffinierte alkoholfreie Negronis mit regionalen Botanicals – die kreativen Möglichkeiten sind grenzenlos.



Kaffee und Schokolade als neue Stars

Die Verschmelzung von Cocktail- und Kaffee-Kultur ist 2025 unaufhaltsam. Der Espresso Martini bleibt ein Klassiker, doch neue Kreationen kombinieren Kaffee mit Schokolade und Gewürzen, um komplexe, aromatische Drinks zu schaffen. Schweizer Chocolatiers inspirieren Bartender mit edlen Kakaosorten, die Cocktails eine unverwechselbare Tiefe verleihen.

Würzige Überraschungen: Spicy Kreationen

Ein weiterer Trend, der die Cocktail-Welt erobert, sind spicy Kreationen: Chili, Ingwer und aromatische Pfeffersorten sorgen für aufregende Geschmackserlebnisse. Besonders spannend sind Kombinationen mit Schokolade und Kaffee – eine Symbiose, die Schärfe und Süsse perfekt vereint.


Spicy Margarita mit Jalapenos und Gewürzrand. (Bild: Brent Hofacker – shutterstock.com)

Aperol Spritz Varianten

Der Aperol Spritz bleibt ein Sommerklassiker, aber 2025 gibt es einige spannende neue Variationen, die frischen Wind in dein Glas bringen! Hier sind einige kreative Alternativen:

Pink Lemonade Italian Spritz – Eine süssere Variante mit Pink Lemonade, Prosecco und Sodawasser. Besonders lecker mit Grapefruit und Rosmarin.
Blood Orange Spritz – Statt klassischem Aperol wird Blutorangenlikör verwendet, was dem Drink eine tiefere, fruchtigere Note verleiht.
Aperol Maracuja Spritz – Eine exotische Mischung aus Aperol, Maracujasaft, Prosecco und Limettensaft für eine tropische Frische.
Aperol Spicy Ginger – Aperol trifft auf Ginger Beer und Limettensaft, abgerundet mit Gurkensticks oder Rosmarin für eine würzige Note.
Rhabarber Spritz – Eine fruchtige Alternative mit Rhabarbernektar, Prosecco und einem Spritzer Mineralwasser.
Rosmarin Spritz – Eine herbere Variante mit Rosmarin-Infusion, die dem Drink eine aromatische Tiefe verleiht.


Der beliebte Aperol Spritz wird nun auch mit Grapefruit, Blutorange oder anderen Früchten kombiniert. (Bild: Sasha_P – shutterstock.com)

Der Cocktailabend: So wird es bekömmlich und katerfrei

Es gibt süsse und herbe Cocktails. Die süssen sind oft leichter, aber man trinkt oft zu schnell zu viel von ihnen. Daher sollte man durchaus zwischen süssen und herben wechseln.

Süsse & süffige Cocktail-Klassiker (fruchtig, cremig, oft mit Likören):

– Swimmingpool – Blue Curaçao, Kokos, Ananas
– Pina Colada – Rum, Kokoscreme, Ananassaft
– Mai Tai – Mandel-Sirup, Rum, Limette
– White Russian – Wodka, Kaffeelikör, Sahne
– Blue Lagoon – Wodka, Blue Curaçao, Zitronensaft
– Tequila Sunrise – Tequila, Grenadine, Orangensaft


Beim Cocktailabend nicht zu viele verschiedene Drinks bestellen, sonst wird es schnell unverträglich. (Bild: Creativa Nina – shutterstock.com)

Herbe & kräftige Cocktails (bitter, würzig, oft mit Spirituosen pur):

– Negroni – Gin, Wermut, Campari
– Whiskey Sour – Whiskey, Zitronensaft, Zuckersirup
– Dry Martini – Gin, Wermut
– Old Fashioned – Whiskey, Zucker, Bitter
– Manhattan – Whiskey, Wermut, Bitter
– Moscow Mule – Wodka, Ginger Beer, Limette
– Gin Tonic – Gin, Tonic Water

Mischen Sie die Alkoholsorten nicht zu wild: Bleiben Sie entweder bei den klaren Spirituosen Wodka, Gin oder Rum oder den dunklen wie Whisky und Cognac – das schont den Magen und den Kopf. Fruchtige Cocktails mit viel Säuren können den Magen reizen, besser ist es solche mit Kokosmilch oder Bananensaft zu wählen.


Cocktails gibt es in süssen, herben, fruchtigen und sahnigen Variationen. (Bild: Iegor Gorodok – shutterstock.com)

Mit leichten Drinks starten

Wählen Sie aus einem der folgenden Drinks Ihren Starter aus:

  • Aperol Spritz – leicht, erfrischend, ideal zum Ankommen
  • Gin & Tonic – mild, aromatisch, nicht zu schwer
  • Hugo – mit Holunderblüte und Minze angenehm leicht

Sanfter Übergang zu aromatischen Cocktails

Wer nicht den ganzen Abend bei einem der oben genannten Drinks bleiben kann oder will – manchmal ist die Stimmung ja so, dass man zum Probieren anderer Cocktails aufgefordert wird – dann kann man quasi als zweiten Gang folgende Cocktails nehmen:

  • Whisky Sour – frisch und herb mit Zitronensaft
  • Espresso Martini – gibt Energie, aber nicht zu schwer
  • Negroni – bitter-süss und elegant

Kräftige Klassiker

Wenn die Veranstaltung fortgeschritten ist, kann man etwas intensivere Cocktails geniessen – aber nicht übertreiben:

  • Old Fashioned – stark, aber stilvoll
  • Manhattan – tiefes Aroma, perfekt für Geniesser
  • Mai Tai – fruchtig, aber gehaltvoll

Gegen Ende: Nicht zu viel Durcheinander! Vermeiden Sie hochprozentige Drinks nach milden Cocktails, trinken Sie nicht zu viele süsse Cocktails hintereinander, wechseln Sie nicht von klaren zu dunklen Spirituosen.

Trinken Sie zwischendurch immer mal ein Glas Wasser, damit wird der Alkohol verdünnt und der Durst gelöscht. Auch bremst man sich so selbst, zu viele Cocktails hintereinander zu trinken.


Snacks reichen nicht als Basis für ein ganzen Abend mit hochprozentigen Cocktails, lieber vorher satt essen. (Bild: MR.TEERASAK KHEMNGERN – shutterstock.com)

Tipps für das richtige Essen vor und während des Cocktail-Abends

Sind Sie zu einer Cocktail-Party eingeladen, heisst es tatsächlich: Gut vorbereiten und die richtige Grundlage schaffen! Eine Cocktail-Party ist kein Grillevent, wo es mehr um Essen als Alkohol Konsumieren geht. Bei einer Cocktail-Party gibt es zum Essen meist nur kleine Häppchen, die nicht ausreichen, um die Cocktails gut zu vertragen.

Am besten vor der Party fett- und eiweissreiche Speisen zu sich nehmen. Diese verlangsamen die Aufnahme des Alkohols ins Blut. Gut sind zum Beispiel: Avocado, Eier, Lachs und Nüsse.

Komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Kartoffeln oder Hülsenfrüchte helfen den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Wasserreiche Lebensmittel wie Gurken, Tomaten oder Wassermelone spenden Flüssigkeit. Zuckerreiche Speisen an diesem Tag am besten vermeiden, ebenso stark verarbeitete Lebensmittel. Diese bewirken, dass der Alkohol schneller ins Blut gerät.

Während des Cocktail-Events heisst es: Clever snacken! Das sind die meist eh angebotenen salzigen Snacks. Sie gleichen den Mineralstoffhaushalt wieder aus. Zu viel Salz aber verstärkt wiederum den Flüssigkeitsverlust.

Proteinhaltige Snacks wie Käse, Nüsse, Humus sind ideale Begleiter am Cocktail-Abend.

Am nächsten Tag kann man mit leichten Suppen, Kokoswasser oder Bananen versuchen die Elektrolyte wieder aufzufüllen. Ein Frühstück mit Rührei, Vollkornbrot, Haferflocken und Joghurt mit Nüssen ist ideal.

 

Titelbild: Tatjana Baibakova – shutterstock.com