Nach knapp zweijähriger Bauzeit ist die Erneuerung des historisch bedeutsamen Gebäudeensembles aus der Landi-Zeit am Zürichhorn abgeschlossen.

Der Ersatzneubau Restaurant Fischerstube vereint Handwerkskunst und modernste Technik gleichermassen. Das Restaurant wird am 1. Juli 2021 wieder eröffnet.

Zwischen Oktober 2019 und Juni 2021 wurde das am Zürichseeufer gelegene, kulturhistorisch bedeutsame Gebäudeensemble im Quartier Riesbach grundlegend erneuert. Dessen Bauten haben eine unterschiedliche Entstehungszeit. Unterschiedlich waren aufgrund des Zustands auch die baulichen Massnahmen bezüglich Restaurant Fischerstube, Fischerhütte, Gartenbuffet und der Umgebung mit der Parkanlage und dem Ententeich (Medienmitteilung vom 19. September 2018). Die Erstellungskosten von 23,867 Millionen Franken (davon 5,227 Millionen Franken gebundene Ausgaben) werden eingehalten. Die Stadträte André Odermatt und Daniel Leupi haben heute, 18. Juni 2021, das Resultat den Medien vorgestellt. Das Restaurant wird am 1. Juli 2021 wieder eröffnet.

Eine subtile Verbindung von Handwerk und Hightech

Das beliebte Restaurant sollte im Zuge der Erneuerung künftig als Ganzjahresbetrieb geführt werden. Der Ersatzneubau musste aus raumplanerischen und denkmalpflegerischen Gründen wesensgleich mit dem Altbau sein und gleichzeitig einen modernen Gastronomiebetrieb ermöglichen. Das Konzept stammt vom Architekturbüro Patrick Thurston aus Bern, das 2009 den Architekturwettbewerb des Amts für Hochbauten gewonnen hat.

Hochbauvorsteher André Odermatt lobte am Medienrundgang vom 18. Juni 2021, dass es Patrick Thurston beim Ersatzneubau gelungen sei, die Werte der «Landi-Architektur» in einen neuzeitlichen Bau zu übersetzen. «Die neue Fischerstube verbindet auf subtile Weise Handwerk und Hightech: Aussen ein Pfahlbauerhaus, innen ein moderner Gastronomiebetrieb mit einer unterirdisch angedockten, komplexen Haustechnik.» Im Inneren bildet zudem das offene Stabgewölbe einen Blickfang. Es stammt von Urs Beat Roth, Künstler, Mathematiker und Architekt aus Zürich. Bei der kleineren Fischerhütte erstrahlen die originalen Malereien an den Deckenbalken durch die Restaurierung in neuem Glanz. Das neue Gartenbuffet mit dem charakteristischen Schindeldach komplettiert das bauliche Ensemble. Im Erdgeschoss sind die Gastronomie-Infrastruktur als Selbstbedienung und mit separatem Kiosk sowie eine öffentliche «ZüriWC»-Anlage untergebracht. Das Obergeschoss enthält die Gebäudetechnik für alle drei Bauten.

Süsswasserfischgerichte im Zentrum des Angebots

Insgesamt stehen den Gästen rund 530 Plätze zur Verfügung, davon 88 im Gastraum des Restaurants Fischerstube, 128 auf der Seeterrasse und weitere 74 in der Lounge und auf der Veranda. In der Fischerhütte, die sich für Feiern ebenso eignet wie für Seminare, besteht Raum für 24 Sitzplätze im Innern und 14 aussen. Dazu kommt an Land das Gartenbuffet, ein Selbstbedienungs-Restaurant mit 200 Sitzplätzen unter den alten Platanen.

Geführt wird das Ensemble am See von der Restaurants Commercio-Piccadilly AG. Sie überzeugte 2019 in einer öffentlichen Ausschreibung mit ihrem Konzept des «Fischerdorfs» am meisten, nicht zuletzt wegen der Ausrichtung des Angebots auf breite Bevölkerungsschichten und regionale Produkte. «Ich hoffe, dass Einheimische das neue-alte Restaurant Fischerstube ebenso zu schätzen wissen wie Touristinnen und Touristen», sagte Stadtrat Daniel Leupi beim Medienrundgang. «Und das neu während des ganzen Jahres, nicht mehr nur vom Frühling bis zum Herbst. Wenn die Temperaturen fallen, kann man nun auch im Winter drinnen essen – mit Seeblick.»

Im Zentrum stehen Süsswasserfischgerichte, wobei neben den bekannten Edelfischen auch Weissfisch wie Rotauge oder Schleie serviert wird. Ein weiteres kulinarisches Standbein bilden die vegetarische und die vegane Küche. Die saisonal ausgerichtete Karte der Fischerstube ist übersichtlich gehalten und wechselt viermal pro Jahr. Im Selbstbedienungs-Garten sind Fischknusperli Trumpf; sie werden ergänzt durch Salatgerichte und ein umfangreiches Wurstangebot.

Die Fischerstube ist Teil des 58 Restaurants und 20 Verpflegungskioske zählenden Gastronomie-Portfolios der Stadt Zürich. Es handelt sich dabei um sogenannte Eigenwirtschaftsbetriebe, die ohne Belastung des Steuerhaushalts vermietet werden.

Der Ententeich im Kleid von 1959

Zum Ensemble der Fischerstube gehört auch der umgebende Park- und Erholungsraum. Der Ententeich stand bereits an der Landi 1939 in räumlich enger Beziehung zu den nahen Gebäuden. Für die Schweizerische Gartenbau-Ausstellung 1959 (G59) wurde er als «Nymphenteich» mit seinen charakteristischen runden Trittsteinen umgestaltet. Der denkmalgeschützte Teich wurde mitsamt der anschliessenden Bogenbrücke saniert und die ursprüngliche Gestaltung der G59 wiederhergestellt. Auch der aus den 1950er-Jahren stammende Uferbereich zum Zürichsee wurde umfassend instandgesetzt. Die Natursteinverbauung wurde in einer Abfolge von der Stützmauer bis zur flachen, mit Wildstauden bepflanzten Böschung ausgeführt. Der Gehölzgürtel zwischen Gartenterrasse und See wurde entfernt, damit der Blick der Besuchenden wieder über den See und bis zu den Glarner Alpen schweifen kann.














 

Quelle: Stadt Zürich
Bildquelle: Juliet Haller / Stadt Zürich