Sie stammen aus den Tropen, sind wüchsig und haben einen hervorragenden Geschmack: Süsskartoffeln, auch Bataten genannt, lassen sich jetzt auch in unseren Hausgärten kultivieren. Eine echte Bereicherung für den Garten – und fürs Auge!

Während Süsskartoffeln in in vielen tropischen Ländern fix zum Speiseplan gehören, sind sie bei uns noch nicht allzu bekannt. Wer sie jedoch einmal entdeckt hat, der hat ihren süsslich-cremigen Geschmack bestimmt schätzen gelernt. In der Schweiz ist die Nachfrage nach der süssen Knolle laufend gestiegen, sie ist ist auf bestem Weg zum Trendgemüse zu werden. Bis vor kurzem aus wärmeren Gefilden importiert, sind Süsskartoffeln seit ein paar Jahren aus Schweizer Kultur erhältlich. Die gute Nachricht für Hobbygärtnerinnen und -gärtner: Jungpflanzen stehen seit diesem Jahr in Gartencentern und Gärtnereien für den Anbau im eigenen Garten und auf dem Balkon bereit.

Vielfarbige Knollen

Ipomoea batatas, so der botanische Name des vielversprechenden Newcomers, sind denkbar einfach zu kultivieren. Wer ein paar wenige Tipps einhält, dem ist der Erfolg gewiss! Da Süsskartoffeln Wärme lieben, sollten die Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen gekauft und in sandige, nährstoffreiche Erde ausgepflanzt werden. Die zu den Windengewächsen zählenden, mit den Kartoffeln nur entfernt verwandten Bataten gedeihen fast überall: im Freiland, in Hochbeeten, Kübeln oder Töpfen – Hauptsache die Temperatur stimmt. Damit werden sie zum idealen «Urban Gardening»-Gemüse. Je nach Sorte bevorzugen Süsskartoffeln sonnige bis halbschattige Plätzchen; besonders wohl fühlt sich die tropische Knolle im Gewächshaus. Wie die Kartoffel entwickeln Bataten während des Sommers grosse, je nach Sorte weisse, gelbe, orange, rötliche oder violette Knollen, die im Herbst geerntet und für einige Zeit an frostfreiem Ort gelagert werden können.

Auch als Zierpflanze attraktiv

Ipomoea batatas bildet bis zu drei Meter lange Triebe und benötigt allenfalls eine Rankhilfe. Durch ihren üppigen Wuchs kann sie ganze Wände begrünen und sogar als Sichtschutz dienen. In Ampeln (Hängetöpfen) oder Pflanzgefässen machen ihre herabhängenden Triebe mit dem herzförmigen Laub eine gute Figur, ebenso die kleinen, allerdings kurzlebigen Blüten. Die Pflanze wirkt in Kombination mit Sommerblumen, beispielsweise Lantana oder Petunia, äusserst dekorativ. Gross ist die Freude, wenn zum Saisonende schliesslich die Süsskartoffel-Ernte ansteht. Dann heisst es nur noch: «En Guete»!


Süsskartoffeln sind sehr wüchsig und machen sich auch als Zierpflanzen gut. (Bild: © Picturegarden | Rohner)
Süsskartoffeln sind sehr wüchsig und machen sich auch als Zierpflanzen gut. (Bild: © Picturegarden | Rohner)

Zierkartoffel im Oktober kurz vor der Ernte. (Bild: © Picturegarden | Rohner)
Zierkartoffel im Oktober kurz vor der Ernte. (Bild: © Picturegarden | Rohner)

Die Zierkartoffel ‚Erato White’ hat hübsche violette Knollen mit weissem Fleisch. (Bild: © Picturegarden | Rohner)
Die Zierkartoffel ‚Erato White’ hat hübsche violette Knollen mit weissem Fleisch. (Bild: © Picturegarden | Rohner)

Süsskartoffeln ergänzen die klassische Küche meisterhaft. (Bild: © Picturegarden | Rohner)
Süsskartoffeln ergänzen die klassische Küche meisterhaft. (Bild: © Picturegarden | Rohner)

Süsskartoffeln werden wie normale Kartoffeln geschält. (Bild: © Picturegarden | Rohner)
Süsskartoffeln werden wie normale Kartoffeln geschält. (Bild: © Picturegarden | Rohner)

Klassische Verarbeitung zu Pommes frites oder Pommes risolé. (Bild: © Picturegarden | Rohner)
Klassische Verarbeitung zu Pommes frites oder Pommes risolé. (Bild: © Picturegarden | Rohner)

Pflanz- und Pflegetipps

Die Wildform der Bataten ist in Mittelamerika beheimatet; sie gehört botanisch zur weitläufigen Familie der Prunk- oder Prachtwinden (Ipomoea). Mit der Kartoffel ist sie nur entfernt verwandt. Süsskartoffeln sind dankbare und pflegleichte Pflanzen. Für den Anbau im Hausgarten gilt:

  • erst nach den Eisheiligen auspflanzen, also ab Mitte Mai
  • geschützten, warmen Standort wählen – je nach Sorte sonnig bis halbschattig
  • sandige, nährstoffreiche Erde
  • regelmässige Düngergaben (wöchentlich mit Flüssigdünger oder Langzeitdüngung)
  • Staunässe vermeiden. So können Krankheiten verhindert werden (Fäulnis, Pilze, Viren)
  • Pflanzen stets etwas feucht halten; eine Mulchschicht schützt vor Verdunstung
  • Lagerung der geernteten Knollen bis zu einem Monat; gelegentlich auf Fäulnis prüfen

Vom Grundnahrungsmittel zum Trendgemüse

In vielen Ländern zählt die Süsskartoffel noch heute zu den wichtigsten Grundnahrungs-mitteln. Aufgrund ihrer vielseitigen Verwendung wird sie bei uns gerade auch in der vegetarischen und veganen Küche geschätzt. Der unverwechselbare Geschmack – je nach Sorte schmeckt sie nach Kürbis, Nüssen oder auch nach Kartoffeln – passt hervorragend zu exotischen Currygerichten. Süsskartoffeln lassen sich bestens mit anderem Gemüse kombinieren, beispielsweise Karotten, Zucchetti, Auberginen, ja sogar mit herkömmlichen Kartoffeln. Und natürlich passen sie auch zu Fleisch oder Fisch.

Süsskartoffeln gelten als besonders nährstoffreich. Ihren süssen Geschmack erhalten sie dank einer langsamen Umwandlung von Stärke in Zucker. Viele Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine machen sie zur gesunden Powerknolle. Bataten sind darüber hinaus cholesterinfrei, haben einen niedrigen glykämischen Index (GI) und sind somit auch für Diabetiker verträglich.

Artikel von: JardinSuisse
Artikelbild: © Picturegarden | Rohner