Wenn Sie Gastronom in der Schweiz werden möchten, gibt es einige wichtige Dinge, die Sie beachten sollten, um erfolgreich in dieser Branche zu sein.

Hier sind einige grundlegende Informationen und Schritte, die Sie kennen und berücksichtigen sollten. Die Schweiz ist sehr offen für Gastronomie, aber es gibt viel Konkurrenz.

Gute Ausbildung und Qualifikationen:

  • Obwohl es keine spezifische Ausbildungsvoraussetzung gibt, ist eine gastronomische Ausbildung oder Erfahrung in der Branche in der Schweiz von grossem Vorteil. Es gibt viele Schulen und Programme in der Schweiz, die gastronomische Ausbildungen anbieten. (Lesen Sie weiter unten mehr dazu)

Branchenkenntnisse erwerben, dann Geschäftskonzept entwickeln:

  • Vertiefen Sie Ihr Verständnis für die Gastronomiebranche in der Schweiz. Dies umfasst Kenntnisse über die lokale Küche, die Bedürfnisse und Vorlieben der Zielgruppe, sowie rechtliche Anforderungen und Gesundheitsvorschriften. Machen Sie sich ein Bild davon, welche Art von Gerichten gefragt sind und wo das Angebot verfeinert werden könnte.
  • Entwickeln Sie auf Basis Ihrer Beobachtungen und Kenntnisse ein klares Konzept für Ihr Gastronomieunternehmen. Dies umfasst die Art der Küche, die Zielgruppe, die Lage, das Menü, das Design und die Atmosphäre des Restaurants. Machen Sie nicht den Fehler in einer Region die zehnte Pizzeria zu eröffnen, sondern heben Sie sich mit Ihrem Angebot von der Konkurrenz ab.

Wenn Sie ein bereits etabliertes Gasthaus übernehmen, respektieren Sie seine Traditionen und das, was die Gäste dort erwartet haben. Sie können z.B. einige der alten Gerichte wieder in die Speisekarte aufnehmen. Kombinieren Sie in der Einrichtung Altes mit Neuen. Viele Gäste lieben eine vertraute Atmosphäre und verbinden oft jahrzehntealte Erinnerungen an ein Restaurant.


Ihre Gäste erwarten Lebensmittel von glücklichen Kühen, Geflügel und Schweinen. Unterstützen Sie beim Einkauf Schweizer Bio-Bauern. (Bild: Doris Oberfrank-List – shutterstock.com)

 Unternehmensgründung und Genehmigungen:

  • Um ein Restaurant in der Schweiz zu eröffnen, müssen Sie Ihr Unternehmen anmelden und die erforderlichen Genehmigungen und Lizenzen einholen. Dies kann je nach Standort und Art des Restaurants variieren. Beachten Sie auch die strengen Hygiene- und Lebensmittelsicherheitsvorschriften.

Finanzierung und Budgetplanung:

  • Erstellen Sie einen detaillierten Geschäftsplan, der Ihre finanziellen Bedürfnisse und Einnahmeerwartungen enthält. Überlegen Sie, wie Sie Ihr Restaurant finanzieren werden, sei es durch Eigenkapital, Darlehen oder Investoren. Bei der Finanzierung sollte man nichts dem Zufall überlassen oder mit späteren Gewinnen rechnen.

Personalmanagement:

  • Rekrutieren und schulen Sie qualifiziertes Personal, einschliesslich Küchenchefs, Kellner, Barkeeper und Reinigungspersonal. Stellen Sie sicher, dass Ihr Personal über die erforderlichen Qualifikationen und Kenntnisse verfügt. Sehr wichtig ist ein freundlicher Service. Dieser ist eines der Hauptkriterium für gute oder schlechte Bewertungen im Web, die Ihnen Gäste bringen oder fernhalten. Damit Ihr Personal freundlich ist, sollten Sie es selbst nicht nur gut schulen, sondern auch motivieren und dafür belohnen.

Marketing und Werbung:

  • Entwickeln Sie eine Marketingstrategie, um Ihr Restaurant zu bewerben. Gäste kommen meist nicht von alleine oder aus Neugier, sondern weil sich das Niveau herumspricht. Am Anfang müssen Sie viel selbst werben. Sie müssen online präsent sein, die sozialen Medien nutzen, aber auch Flyer verteilen und in Printmedien inserieren. Werden Sie zum Beispiel Sponsor eines ortsansässigen Vereins oder stellen Ihre Lokalitäten dem Verein für Feiern günstiger zur Verfügung.

Rechtliche und steuerliche Aspekte:

  • Informieren Sie sich über steuerliche Verpflichtungen und rechtliche Anforderungen für Ihr Unternehmen. Dies umfasst Themen wie Mehrwertsteuer, Arbeitsrecht und Lizenzgebühren.

Nachhaltigkeit und Trends:

  • Berücksichtigen Sie Nachhaltigkeitsaspekte in Ihrem Betrieb, da dies in der Schweiz immer wichtiger wird. Informieren Sie sich auch über aktuelle Trends in der Gastronomie, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade, weil die Schweiz ein beliebtes Urlaubsland ist, das mit seiner atemberaubenden Natur punktet, will sie sich diese auch erhalten. Die Schweiz steht für gesunde Lebensmittel und guten Geschmack.

Es kann auch hilfreich sein, sich mit erfahrenen Gastronomen oder Unternehmern in der Branche zu vernetzen, um wertvolle Ratschläge und Unterstützung zu erhalten.


Die Schweizer Gastronomieszene ist international aufgestellt. Trotzdem sollte man als Koch Schweizer Fondue perfekt zubereiten können. (Bild: Anna Nahabed – shutterstock.com)

Die Schweiz ist bekannt für ihre erstklassige gastronomische Ausbildung und hat eine Vielzahl von Schulen und Programme, die angehenden Gastronomen eine fundierte Ausbildung bieten. Hier finden Sie einige renommierte Einrichtungen:

Eidgenössisches Diplom für höhere Fachschulen (Höhere Fachschule für Hotellerie, Restauration und Tourismus – HF): Dies ist eine angesehene Ausbildungsinstitution, die eine breite Palette von Studiengängen in den Bereichen Hotelmanagement, Gastronomie und Tourismus anbietet. Die Ausbildung führt zum eidgenössischen Diplom, das in der Branche hoch angesehen ist. -> Berufsprüfungen in der Hotellerie und Gastronomie – HotellerieSuisse

Hotelfachschulen (Höhere Fachschulen für Tourismus und Hotellerie): Es gibt mehrere Hotelfachschulen in der Schweiz, die eine umfassende gastronomische Ausbildung bieten. Beispiele sind die Hotelfachschule Thun, die Hotelfachschule Lausanne (EHL), die Hotelfachschule Luzern und die Hotelfachschule Zürich.

Culinary Arts Schools: Es gibt eine Reihe von Culinary Arts Schools, die sich auf die Ausbildung von Köchen und Küchenpersonal spezialisiert haben. Zu den bekanntesten gehören die Culinary Arts Academy Switzerland und die Ecole hôtelière de Genève.

Berufsschulen: Neben den höheren Fachschulen und Fachhochschulen bieten auch Berufsschulen in der Schweiz gastronomische Ausbildungsprogramme auf verschiedenen Niveaus an. Diese Schulen bieten sowohl theoretische als auch praktische Schulungen.

Kochlehre: In der Schweiz können angehende Köche auch eine klassische Kochlehre absolvieren, bei der sie praktische Erfahrungen in Restaurants und Hotels sammeln und gleichzeitig die theoretischen Grundlagen erlernen.


Die Schweiz bietet besonders schöne Locations für Gastronomien. (Bild: nikonka1 – shutterstock.com)

Nachhaltigkeitstrends in der Gastronomie

Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Trend in der Gastronomie, er ist ein Erfolgsfaktor. Hier sind einige wichtige Aspekte, die man zu den Nachhaltigkeitstrends in der Schweizer Gastronomie wissen sollte:

Regionale und saisonale Zutaten: Ein zunehmender Fokus liegt auf der Verwendung von regionalen und saisonalen Zutaten. Restaurants bemühen sich, Lebensmittel aus der näheren Umgebung zu beziehen, um die CO2-Bilanz zu reduzieren und die lokale Schweizer Landwirtschaft zu unterstützen. Zudem haben Schweizer Lebensmittel international einen guten Ruf.


Die Schweiz ist zurecht stolz auf Ihre international beliebten Lebensmittel wie Käse und Schokolade. Diese sollte man in sein Angebot integrieren. (Bild: barmalini – shutterstock.com)

Biologische Lebensmittel: Bio-Lebensmittel gewinnen in der Schweiz immer mehr an Beliebtheit. Viele Restaurants bieten extra biologisch angebaute Produkte an, die frei von Pestiziden und chemischen Düngemitteln sind.

Zero Waste-Konzepte: Viele Restaurants in der Schweiz setzen auf Zero Waste-Konzepte, um Lebensmittelverschwendung zu minimieren. Dies bedeutet, dass sie alle Teile von Lebensmitteln verwenden, einschliesslich Schalen und Stielen, und überschüssige Lebensmittel sorgfältig recyceln oder kompostieren. Seien Sie auch hier Vorreiter und entwickeln Sie eigene Konzepte.

Energieeffizienz und Umweltschutz: Restaurants investieren in energieeffiziente Geräte und Technologien, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Zudem setzen sie vermehrt auf Recycling und Mülltrennung, um die Umweltbelastung zu minimieren. Restaurants verwenden vermehrt umweltfreundliche Verpackungen, um Plastikmüll zu reduzieren. Dies umfasst biologisch abbaubare und recycelbare Materialien.

Vegetarische und vegane Optionen: Die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Gerichten steigt stetig. Viele Restaurants erweitern ihre Menüs um diese Optionen, um den Bedürfnissen von Gästen mit verschiedenen Ernährungspräferenzen gerecht zu werden. Bewerben Sie vegane Gerichte extra und animieren Sie auch Nicht-Veganer dazu, diese zu probieren, etwa mit Sparangeboten.

Lokaler Wein und Getränke: Die Verwendung von lokalen Weinen und Craft-Bieren gewinnt an Bedeutung. Die Unterstützung regionaler Winzer und Brauereien trägt zur Förderung der lokalen Wirtschaft bei.

Gastronomische Bildung: Die Gastronomieausbildung in der Schweiz legt verstärkten Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Zudem werden Fachkräfte in Schulungen über nachhaltige Praktiken informiert.

Zertifizierungen und Labels: Viele Restaurants bemühen sich um Nachhaltigkeitszertifikate und Labels, die ihre Bemühungen um Umweltschutz und Nachhaltigkeit offiziell anerkennen.

Die Schweizer Gastronomie hat erkannt, dass Nachhaltigkeit nicht nur gut für die Umwelt ist und das eigene Land, das ja besonders viel Touristen anzieht, sondern auch für das Geschäft. Die Gäste suchen nach Restaurants, die umweltbewusst handeln, und sind bereit, für nachhaltige Speisen und Getränke zu zahlen.

Daher ist es für Gastronomen in der Schweiz wichtig, sich mit den aktuellen Nachhaltigkeitstrends vertraut zu machen und diese in ihre Betriebspraktiken zu integrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Tipp: Einige Schweizer Klassiker können Sie im Programm haben, wenn Sie international aufgestellt sind oder diese individuell variieren: Fondue, Rösti, Zürcher Geschnetzeltes, Cordon Bleue.


Die Schweiz ist sehr aufgeschlossen für die internationale Küche. (Bild: Finn stock – shutterstock.com)

 

Titelbild: Marek Pelikan – shutterstock.com